Der Sound of Cologne ist bereits ein fester Begriff in der jungen deutschen Musikwelt. Roosevelt, VIMES, WOMAN – all diese Künstler haben mittlerweile ihr Debütalbum veröffentlicht und sich über Stadtgrenzen hinaus etabliert. Nun veröffentlichen Xul Zolar ihr erstes Album Fear Talk und das kann sich ebenfalls hören lassen.
Die vier Kölner Jungs sind bereits seit 2011 aktiv und haben sich auf vielen Festivals und als Support von Bands wie Future Islands oder SOHN einen Namen gemacht. Erst 2015 gab es dann auch die EP Tides mit vier Songs zu hören. Xul Zolars Sound lässt sich nicht schnell in Schubladen stecken, sondern kann höchstens mit einigen Adjektiven beschrieben werden. Melancholisch, ästhetisch, atmospährisch und vielschichtig trifft es wohl. Breite Synthieflächen umgeben treibende Gitarren. Das Ganze wurde vom Kölner Produzenten Marvin Hosch produziert und von Marius Bubat (Coma) und Jan-Philipp Janzen (Von Spar) gemixt. Kein schlechter Start schon einmal.
Der Opener Two Months fängt mit Rasseln und zerrenden Synthies an, bevor es sich langsam zu einem groovigen Popstück aufbaut. Xul Zolar lieben Details und lassen jedes Instrument sich voll entfalten. Auch Vacuum hat etwas Verträumtes, was sicherlich auch die ganze Platte definiert. Die Gitarren spielen entspannt zu den plätschernden Synthies. Sänger Rolands Stimme klingt sogar etwas wie die von Morrissey zu Zeiten der Smiths. Immer etwas melancholisch und sehnsüchtig. Der 80er Vibe umgibt auch das rhythmische Meridian sowie das schlagzeuglastige Pursuit. Wie ein roter Pfaden durchzieht eine gewisse romantische Nostalgie das Album. Besonders auf NYE zeigt sich diese Stimmung. Schwelgerisch pulsiert der Beat und die Synthies tanzen dazu. “We feel like we never get older, a long time that’s how I feel”, singt Roland. Man kann einfach die Augen schließen und etwas abdriften. Soft Drones ist da wieder klarer und fährt mit deutlichem Bass auf. Xul Zolars Sound hat etwas Malerisches. Die Klänge fließen alle zusammen und geben ein buntes Bild. Fear Talk ist ein Album, mit dem man vom stressigen Alltag abschalten kann, ohne dass es langweilig wird.
Xul Zolar – Fear Talk
VÖ: 19. Januar 2018, Asmara Records
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