Show me the body
These pictures will shock you
Love is a drug we don’t need anymore
We don’t need to score
Show me the body
404
Gateway not found
My wife is such a fan
Show me the body
Show me the body now
We’re starring in the movies of our lives
We’re starring in the movies of our lives
And the Academy Award for good times goes to you
Yeah, the Academy Award for good times goes to you
There’s a camera held in every hand
The glamour of applause in every mind
But the Academy Award for good times goes to you
(Franz Ferdinand – The Academy Award)
Im Falle einer Zeitreise zurück in die 2000er, würde man sich nicht nur in zerrissenen Jeans und Häkelmütze, sondern in 3 von 5 Fällen in einem durchlöcherten Franz Ferdinand T-Shirt wiederfinden. Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum feierte die Indie-Band 2004 weltweit große Erfolge und ein nicht minder erfolgreiches zweites Album, You Could Have It So Much Better, folgte schon im darauffolgenden Herbst.
Doch seit dieser Zeit hat sich Einiges getan; nachdem Nick McCarthy 2016 den Ausstieg aus der Band bekannt gab, um sich seiner Familie und anderen Projekten zu widmen, dachte man erst an das Ende, einer noch nicht totgesagten Ära. Aber statt als Trio weiterzumachen, entschieden sich die drei übriggebliebenen Glasgower, Alex Kapranos, Paul Thomson und Robert Hardy, Julian Corrie und Dino Bardot mit ins Boot zu holen.
Doch die fünf Jahre, seit ihrer letzten Platte und die neue Besetzung schrien förmlich nach einer Veränderung und so schlägt Always Ascending, das neuste Werk, nicht nur mit dem vielversprechenden Titel Immer Aufwärts auf, sondern für die insgesamt zehn Tracks arbeiteten sie unter anderem mit dem französischen House-Produzenten Philippe Zdar zusammen. Mit ihm in der Hinterhand schwebt die Band gleich zu Beginn, mit Singles wie Always Ascending und Lazy Boy, in gewohnter Franz-Ferdinand-Manier, Richtung Post-Punk-Dancefloor und wirkt förmlich mitreißend. Paper Cages wiederum kommt auch mit einer generell forschen, aber doch ruhigen Stimmung aus und schwenkt damit gekonnt über zur Single Finally, die die souligsten Klänge der Platte anschlägt. The Academy Award wird durch seinen parodistischen Ansatz gepaart mit Kapranos basslastiger Stimme, nicht umsonst als heimlicher Liebling der Platte gehandelt und man merkt, die neue Experimentierfreude, sich zwischen verschiedenen Elementen zu bewegen, funktioniert. Mit Feel The Love Go schaffen die Schotten schließlich eine ausgereifte Dance-Hymne und damit den Spagat zwischen klarer Linie und Rock. Slow Don’t Kill Me Slow bietet ein tiefsinniges Ende; bis zum Schluss fesselnd mit seiner eingängigen Art und Weise, wie man die Musiker kennt und in der Vergangenheit schon lieben gelernt hat.
Somit verbinden sie nicht nur Postpunk-Elemente mit experimentellen Effekten und eingängigen Refrains, sie erwecken gleichzeitig Erinnerungen und schaffen damit eine emotionale Gratwanderung. Jeder der Lust auf eine kleine Zeitreise hat und sich gleichzeitig den neuen Tönen öffnet, wird ein wunderbar, facettenreiches Indierock-Album vorfinden und lieben lernen.
Franz Ferdinand – Always Ascending
VÖ: 9. Februar 2018, Domino/Rough Trade