Kinotipp der Woche & Kritik: Die Verlegerin

Politiker und Presse haben einander vertraut, damit sie auf dieselben Dinnerpartys gehen, Cocktails trinken und Witze reißen konnten.

(Ben Bradlee – Die Verlegerin)

Im Jahr 1971 steht mit Katharine Graham (Meryl Streep) die erste Zeitungsverlegerin der USA an der Spitze der renommierten Tageszeitung Washington Post. Kay, wie sie von ihren männlichen Kollegen und Freunden genannt wird, hatte damit ohnehin keinen leichten Stand. Als die Zeitung kurz vor dem Börsengang steht, fallen dem Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) die Pentagon-Papiere und damit ein gigantischer Vertuschungsskandal in die Hände, in den allein vier US-Präsidenten verwickelt waren. Ein Kampf für die Pressefreiheit entfacht, mit dem Kay und Ben nicht nur ihre Karrieren, sondern vor allem auch die Zukunft der Zeitung riskieren. Die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere zählt neben der Watergate-Affäre zu den größten Politskandalen der USA.

Steven Spielberg ist damit der erste, der diesen heiklen Fall, samt Starbesetzung, auf die Leinwand bringt und zudem ein Exempel zur aktuellen Situation statuiert. Denn noch heute gehört es zu einer Selbstverständlichkeit, dass die Pressefreiheit weltweit von der Regierung unterdrückt und untergraben wird. Damit ist der Fall von 1971 heute aktueller denn je und alle, die nicht mehr daran glauben, das ein einzelner Mensch etwas verändern kann, können sich ab heute im Kino eines besseren belehren lassen und wieder an das Gute glauben, oder zumindest das beste hoffen. Unser Kinotipp der Woche: Die Verlegerin!

Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Meryl Streep, Tom Hanks, Sarah Paulson, Bob Odenkirk
Kinostart: 22.Februar 2018, 20the Century Fox

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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