And all straight boys want him
And all the pretty girls wanna look just like him
Cause he’s fun
So the straight boys want him
And all the pretts girls wanna look just like him
He’s just fun
(Sam Vance-Law – Prettyboy)
Das Wetter ist trügerisch: Strahlendblauer Himmel bei Temperaturen, die einem die Zehen abfrieren lassen. Aber die Rettung naht, denn Sam Vance-Law bringt Bewegung in die steifen Beine und euer auf dem Balkon gefrorenes Bier mit Sicherheit zum schmelzen. Dieser Tage erscheint das neue Album Homotopia des Wahlberliners.
Mit einem Augenzwinkern singt Vance-Law vom queeren Leben. Er ist sich seiner verhältnismäßig privilegierten Position im Vergleich zu anderen Orten und Gesellschaften als weißer, schwuler Mann in der Mitte Berlins bewusst und so kommt das Album ohne die thematischen Klassiker aus: Auf Homotopia finden sich keine Opferrollen, keine Tragödien oder Coming-of-Age-Dramen. Genauso wenig handelt es sich bei dem Album um eine überspitzt bunte Parade. Vielmehr fügt er dem Farbspektrum ein paar Nuancen hinzu, indem er kleine, alltägliche Geschichten erzählt, die manchmal rühren wie Isle Of Men, wo er von einem Familienvater singt, der sich manchmal doch nach Männern sehnt. An andere Stelle bringt einen der kanadische Singer/Songwriter zum Schmunzeln. Zum Beispiel auf Narcissus 2.0, ein Song der mit den Textzeilen „Yes I would sleep with myself/If I were just a bit younger“ startet.
Das alles kommt in hübsch arrangierten, perfekt produziertem, entspannten Pop. Das ist nicht allein seinem Können, das seine Ursprünge eigentlich in der Klassik findet, zu verdanken. Hand angelegt hat vor allem auch Konstantin Gropper von Get Well Soon. Die beiden kennen sich, seitdem Vance-Law die Violinistin der Band vertreten musste. Was wohl menschlich gut gepasst hat, trägt nun auch in der gemeinsamen Arbeit Früchte. Homotopia ist ein Album, das hoffentlich für alle den Frühling einleiten wird.
Sam Vance-Law – Homotopia
VÖ: 2. März 2018, Caroline
www.samvancelaw.com
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