Don’t let moments pass along
And waste before your eyes;
March with me and the borogoves,
Come with me and the slithy toves,
And never ask us why.
(Cosmo Sheldrake – Come Along)
Der 28-jährige Londoner Cosmo Sheldrake entführt uns auf seinem Debütalbum The Much Much How How and I in eine surreale Klanglandschaft. Mit scheinbar kindlicher Phantasie kreiert er bunte Soundcollagen, in denen neben zahlreichen Instrumenten immer wieder bekannte Alltagsgeräusche auftauchen und zu einem dichten Teppich verwoben werden. Umso erstaunlicher, dass sich dahinter statt eines imposanten Orchesters bloß ein einzelner Musiker verbirgt. Ein Multiinstrumentalist, der mit seiner Musik Erinnerungen an Jahrmärkte, Varieté-Abende und opulente Bühnenbilder hervorruft.
“Did you wriggle or roll? Did you giggle or grumble through? / Tom Thumb, from where did you come? / Did you toddle or run? Did you skip, trip, or stumble through?” Sheldrakes Texte lassen sich wie Lautgedichte lesen, doch darf man dabei nicht ihre Ernsthaftigkeit unterschätzen. Ob es nun wie in Wriggle die Frage ist, ob man aus seinem Leben das Beste herausgeholt hat oder in Come Along daran erinnert wird, die Zeit die einem bleibt, wertzuschätzen. Doch noch ehe man ins Grübeln gerät, wird man auch schon wieder im 3/4 Takt des Solar Waltz ins wilde Treiben zurückgezogen.
The Much Much How How and I ist wie ein großes Wimmelbild. Es überfordert, verwirrt, begeistert und verlangt, sich ganz dem Spektakel hinzugeben. Viel Vergnügen beim Tierstimmen-Erraten!
Cosmo Sheldrake – The Much Much How How and I
VÖ: 6. April 2018, Transgressive
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