Foto-© Alberto Van Stokkum
I feel cold but I feel more
Leaving you wasn’t that easy, hold on
I feel cold but I feel more
I’m okay even if lonely
I’m lonely but here I go
Remember the day we joked about marrying
We both were acting
Go do your lines, you’re running in circles
I’m sure that small room don’t taste like
Flowers, flowers, flowers
I chose the one who played well with fire
(Hinds – I Feel Cold But I Feel More)
Politisch ist in der Welt ja gerade einiges los. Viele Menschen fühlen sich durch Korruption und Missstände fehlgeleitet und missverstanden. Auch die Musikindustrie reagiert darauf und viele Künstler, vor allem aber auch Frauen, erheben ihre Stimmer für einen guten Zweck und Gleichberechtigung. Kein Wunder also, dass bei den vier starken Frauen Ana Perrote, Ade Martin, Amber Grimbergen und Carlotta Cosials von den Hinds gleich laute Girlpower-Rufe ertönen. Doch auch wenn die Spanierinnen es sich nicht nehmen lassen wollen, ihre Gesichter für eine feministische Bewegung herzugeben, soll ihr neues Album I Don’t Run vor allem eines: Unerschrocken sein!
Dies wird schon zu Beginn mit The Club spürbar, ein Song, der eine Band zeigt, die sich nicht auf ihren Erfolgen ausruhen will. Der Song beweist wie hart sie an dem Nachfolger von ihrer ersten Platte Leave Me Alone gearbeitet haben. Dieses Merkmal wird auch bei Soberland weitergeführt, der sich durch das gewohnte Selbstbewusstsein zur Hymne des Albums mausert. In Finally Floating zeigen sie sich musikalisch und auch im Video auf einer ausgelassenen Fahrradtour durch ihre Heimatstadt Madrid. Damit beweisen sie, dass sie trotz der Bemühungen sich nicht unterkriegen zu lassen, die ausgelassenen Globetrotterinnen sind und bleiben, die man seit 2016 kennt. Mit To The Morning Light und Rookie halten sie sich wieder abschließend an die Leichtigkeit des Slacker Rocks, ohne dafür in Flanellhemden schlüpfen zu müssen. Ma Nuit, die 11. und damit letzte Single der Platte, verdeutlicht dass man die Hinds weder gesanglich, noch musikalisch mögen muss, sondern einzig und allein durch ihre Attitüde.
Damit sind die Hinds mit ihrem Garagen-Rock-Songs mutiger und selbstbewusster als zuvor. Die Erwartungen werden dadurch übertroffen, weil sie mit ihrer Anwesenheit nicht nur die Liebe zu Musik repräsentieren, sondern die Liebe zum Leben. Denn was würde besser in solch schweren Zeiten funktionieren als Lebensfreude gepaart mit Unerschrockenheit. Darauf stoßen wir, ganz in Hinds-Manier, doch erst einmal mit einem Bier auf die Gleichberechtigung an!
Hinds – I Don’t Run
VÖ: 06. April 2018, Lucky Number Music
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