Foto-© Olivia Bee
I step into the sunrise
In my yellow shoes
Crossing through illusions
Directly to the truth
I light a little candle
I blow and make a wish
Cuz in this very moment
Death does not exist
No death does not exist
(King Tuff – Ultraviolet)
Von Wind und Sand verklebte Haare und der Duft von Sonnenmilch liegt in der Luft; während man jahrelang nicht an den Jack Johnson und Donavon Frankenreiter vorbeikam, um ein wenig Sommer-Feeling, vor der Ankunft an den überfüllten Stränden von Surfer Island einzufangen, bekommt man mit Kyle Thomas aka King Tuff und seinem fünften Studioalbum The Other, das am 13. April erschien, das Salzwasser jetzt direkt in jede Pore gespült.
Doch nicht nur seine Erscheinung selbst schreit, durch sein wallendes Haar, nach einem Ritt auf tosenden Wellen. Auch seine Stimme, gepaart mit seinem unverwechselbaren Stil, unterstreichen die Coolness, die von ihm ausgeht. Schon mit dem gleichnamigen Titeltrack The Other schafft der amerikanische Singer-Songwriter eine angestaute Melancholie durch den Raum zu treiben und nachdenklich zu stimmen. Weniger melancholisch, doch nicht weniger treibend, geht es mit Raindrop Blue weiter. Durch Bass und Synthies versetzt er in eine andere Ära, in der man mit dem Fahrrad Richtung Strand gefahren ist und alles hinter sich lassen konnte. Aber auch Balladen sollen nicht zu kurz kommen; mit Thru The Cracks lässt er die Feuerzeuge in die Höhe schnellen und fordert dazu auf, an das Gute im Leben zu denken und dieses Gefühl festzuhalten, wie einen wohlig warmen Sommerabend. Der Song selbst entstand als eine kraftvolle Reflexion, über den Verlust eines Freundes, der sich selbst das Leben nahm.
Durch verspielten Garage-Rock versetzt er wiederum in Psycho Star und Ultrviolet, dank starker musikalischer Mittel wie Saxofon und Drums, direkt nach Kalifornien auf den nächsten Road Trip. Und mit No Man’s Land wird man schließlich wieder an die Zeit erinnert, an der man ein bisschen zu viel Sonne und Rum getankt hatte und sich in schmerzliche Gedankenspiele über das Leben stürzte. Damit legt Thomas mit seinen 10 Songs nicht nur eine einzigartige Vielfalt von Instrumenten und Kreativität an den Tag, sondern erschafft eine neue, coolere Art des Summer-Sounds. Die Tiefgründigkeit seiner Lyrics wird, auch wenn keine Hymne mitgeliefert wird, doch durch seine mitgelieferte Kindlichkeit greifbar – wunderbar sommerlich, aber auch absolut April-tauglich.
King Tuff – The Other
VÖ: 13. April 2018, Sub Pop
www.kingtuff.life
www.facebook.com/kingtuffy