Called to the Devil and the Devil did come
I said to the devil, “Devil do you like drums?
Do you like cigarettes, dominoes, rum?”
He said only “Sundown, Sundays, Christmas”
(Rainbow Kitten Surprise – It’s Called: Freefall)
Das Internet bietet eine Spielwiese ungeahnter Möglichkeiten und macht es quasi unmöglich zu glauben, dass es etwas nicht gibt. Dennoch hält sich seit Jahren eine Sache wacker an der Spitze der ClickRates: Cat Content! Nichts wird so oft im Internet angesehen, wie die Videos der eigensinnigen Vierbeiner. Gepaart mit einem Regenbogen, an dessen Ende sich angeblich ein Schatz, oder vielleicht sollte man es lieber Überraschung nennen, versteckt, kann man nur etwas wunderbares erwarten: Rainbow Kitten Surprise, kurz RKS. RKS sind die fünf Jungs Sam Melo, Darrick “Bozzy” Keller, Ethan Goodpaster, Charlie Holt und Jess Haney aus dem beschaulichen Städtchen Boone in North Carolina, die mit ihrem neuen Album How To: Friend, Love, Freefall, das am 06. April erscheint, aufzeigen, dass sie nicht nur ihr Name zu etwas Besonderen macht. Als Indie-Sensation werden sie derzeit, als eine der aufregendsten und elektrisierendsten Live-Acts gehandelt und dank ihren introspektiven Lyrics, dynamischen Instrumentenumfang und ihren einzigartigen Harmonien in einem Atemzug mit Modest Mouse und Kings of Leon genannt. Zurecht.
Denn schon mit ihrem Intro auf How to: Friend, Love, Freefall, Pacific Love, und der darauffolgenden Single Mission To Mars schubsen sie den Zuhörer, durch eingängige Lyrics und harte Beats, in einen Strudel der Extase. Und während man Sam Melo eh schon an den Lippen hängt, wird dies gleich durch Fever Pitch fortgesetzt. Jeder Ton scheint perfekt gewählt, nichts dem Zufall überlassen und betörender Gesang wird durch messerscharfe Raps komplettiert. Hymnenartig geht es auch bei It’s Called: Freefall weiter, was nicht nur durch seine schöne Melodie unterstrichen wird, sondern vor allem durch seinen humoristischen Text. Holy War hingegen reißt schließlich mit viel Groove und mehrstimmigem Harmoniegesang mit, was gefühlstechnisch nur noch von Hide überboten werden kann. Denn Hide erzählt die Geschichte von vier Drag Queens die ihre Gefühle vor der Gesellschaft verstecken müssen; eine Thematik, die einen biografischen Bezug zum Leben von Frontmann Sam Melo hat. Dieser hatte seinen eigenen Gefühle selbst lange nicht preisgeben können und seine Homosexualität lange Zeit geheim gehalten.
Ein gelungenes Ende wird mit dem 13.und damit letzten Song der Platte, Polite Company, eingeleitet, ein Song, der nicht nur wie die anderen zuvor, mit einem eingängigen Text versehen wurde, sondern vor allem durch seine beruhigende Klavierbegleitung das Gesamtwerk abrundet. Das Quintett hat damit nicht nur ein wunderbares Album kreiert, sondern etwas für die Ewigkeit geschaffen. So eingängig wie kleine flauschige Fellnasen, werden sie sich mit How to: Friend, Love, Freefall in den Köpfen festsetzen. Verdient wunderbar. Einfach ehrlich!
Rainbow Kitten Surprise – How To: Friend, Love, Freefall
VÖ: 6. April 2018, Atlantic
www.Rksband.com
www.facebook.com/RainbowKittenSurprise