TUVABAND – Der Soundtrack des Sonntags


Foto-© Annen Farge

Tollend wie die kleinen Schokomurmeln von Ostern, sollte man heute auch in den Sonntag starten und sich den stilvollen Klängen von Tuvaband hingeben. Denn das Duo, bestehend aus der norwegischen Songwriterin Tuva Hellum Marschhäuser und dem britischen Musiker Simon Would, hatte im November ihre EP Mess veröffentlicht, die ihnen nicht nur den Weg in die internationale Indie-Musikszene verschaffte, sondern ihnen weltweite Anerkennung einbrachte. Schon im Herbst 2016 hatten sich die beiden mit der Doppelsingle Unknown/Running, die an Daughter, gepaart mit dem früheren Stücken von Bon Iver erinnert, schnell einen Platz in so einigen Herzen erspielt.

Aber auch in den 5 neuen Songs blieben sie ihrem reduzierten Sound treu. Wunderbar ausgearbeitetes Vocal-Layering und reverblastige Gitarren erzeugen wieder einen rohen und organischen Sound. Die Lyrics verleihen dabei die nötige tiefere Bedeutung, indem sie im Verlauf der EP, wie eine Geschichte konstruiert, inhaltlich voranschreiten. Der Titeltrack Mess, der sich um eine Akustikgitarre und die angenehme sanfte Stimme von Tuva aufbaut, handelt von dem Ausbrechen aus dem gewohnten Kreislauf. Dieses Thema wird auch im zweiten Song Eventually Silence weitergeführt. Darin geht es um die Folgen, die bei der Abkehr vom Kreislauf eintreten. Nachdem man sich lange Zeit mit dem persönlichen Trauma auseinandergesetzt hat, wird der Blick schließlich auf die Umwelt gerichtet. Dies wird in der Single Trees und den letzten beiden Songs She’s Nothing Like a Child und Outro sichtbar.

Mit diesem wohligen Gefühl der elfenhaften Stücke, sollte man sich nun langsam aus dem Bett kugeln, oder wie Tuva schon in dem Stück (It’s Not About)Running nahelegte: “You need to get up!”

 

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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