ARCTIC MONKEYS – Tranquility Base Hotel & Casino


Foto-© Zackery Michael

Religious iconography giving you the creeps?
I feel rougher than a disco lizard tongue along your cheek
The rise of the machines
I must admit you gave me something momentarily
In which I could believe
But the hand of harsh reality’s ungloved
And it’s on its way back to scoop you up
Not on my watch

I want to stay with you my love
The way that some science fiction does reflections in
The silver screen of strange societies
Swamp monster with a hard on for connectivity

(Arctic Monkeys – Science Fiction)

Willkommen zu einer neuen, lang ersehnten Folge aus dem Arctic Monkeys Sammelsurium. Seit dem 11. Mai kann man sich nun anhand von 11 neue Episoden in Form von Songs der neuen Platte Tranquility Base Hotel & Casino davon überzeugen, dass die Show der Briten, Jamie Cook, Alex Turner, Matt Helders und Nick O’Mailey nun endlich weitergeht. Und wie mit der Lieblingsserie auf Netflix, hat sich auch hier einiges seit der letzten Staffel getan und die charakterische Eigenschaften der Lieblingsdarsteller haben sich gewaltig verändert.

Mit dem Opener Star Treatment verfestigt sich dieser Eindruck, untermalt durch Piano-Akkorde, dann auch gleich zu Beginn und ein Was-bisher-geschah-Gefühl ist ganz und gar nicht zu spüren. Ein Statement, das nur noch wenig mit überfüllten Hallen, voller kreischender Indie-Rock-Teenager gemein hat. Auch bei One Point Perspective stellt sich eher eine angenehmen Lounge Atmosphäre ein, in der man genüsslich seinen Whiskey im Glas jongliert und nicht im Traum daran denken würde sein Höschen in Richtung Bühne zu katapultieren. In American Sports geht Turner sogar noch einen Schritt weiter und startet einen meditativen Sprechgesang, der direkt in den Titeltrack mündet, der leider seichter bleibt, als man anfangs erwarten würde. Durch mitreißenden Psych-Pop kommen Four Out Of Fire und The World’s First Ever Monster Truck Front Flip dann recht unerwartet aus dem Schatten ihrer Vorgänger getreten. Sie wirken schon fast harmonisch im Vergleich zu den anderen Songs; allerdings soll es das dann auch gewesen sein.

Damit hat eine der größten Bands ihrer Generation einer eigenen Transformation unterzogen und sich auf ihrem Album dem Barock-Pop verschrieben. Gar nicht unbedingt eine schlechte Idee, bleibt dabei nur der gewohnte Spirit auf der Strecke. Dennoch muss man eines im Hinterkopf behalten: Während viele Indie-Bands in den letzten Jahren in der Versenkung verschwunden sind, ist bei den Arctic Monkeys selbst mit ihrem nun schon 6. Album kein Ende in Sicht. Es schreit sogar förmlich danach, dass noch was kommen muss! Wie bei einer Staffel der Lieblingsserie, die einen an der ein oder anderen Stelle etwas verwundert, wird man sich aber auch hier immer wieder an die ersten Episoden zurückerinnern, die einem dann doch so stark im Gedächtnis haften geblieben sind. Das Abenteuer war also ganz nett, aber das nächste Mal möchten wir dann doch mal wieder ein bisschen tanzen!

Arctic Monkeys – Tranquility Base Hotel & Casino
VÖ: 11. Mai 2018, Domino Records
www.arcticmonkeys.com
www.facebook.com/ArcticMonkeys

Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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