Photo© Danny Clinch
Ask me no questions, I will tell you no lies
Careful what you wish for
We’re looking for angels in the darkest of skies
Saying that we wanted more
I feel like I’m falling, but I’m trying to fly
Where does all the good go?
We’re looking for answers in the highest of highs
But will we ever, ever know?
(Chvrches – Miracle)
Mit heruntergelassenen Fensterscheiben den Kopf in die kühlende Brise halten (natürlich nur als Beifahrer) und mit stockendem Atem den Wind, bis tief in die hintersten Lungenflügel wehen lassen, funktioniert nun auch musikalisch mit dem am 25. Mai erschienenen Album Love Is Dead von Chvrches.
2013 sind Lauren Mayberry, Iain Cook und Martin Doherty auf dem Radar aufgetaucht und haben sich mit ihrer Single Recover schnell in die Hitlisten sämtlicher Synthie-Pop-Revival-Liebhaber gespielt. Danach wurde es aber ganz und gar nicht ruhiger um die drei Glasgower. Denn auch weiterhin wurde jedes einzelne Stück, dass das Studio verließ, im Alleingang produziert – das machte sowohl das 2013 erschienene Debütalbum The Bones Of What You Believe und den 2015er Nachfolger Every Open Eye so authentisch.
Mit Loves Is Dead haben sie zum ersten Mal die Pforten für etwas Neues geöffnet. Dave Stewart, von den The Eurythmics, stand ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite, Steve Mac produzierte den Song Miracle mit und Greg Kurstin, der unter anderem schon mit Adele und Beck zusammengearbeitet hatte, war bei acht von den zwölf Titeln beteiligt. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Wie ein Vorhang der gelüftet wird, ist hier der kreative Prozess schon im Opener Graffiti spürbar. Mit seinen beschwingten, synkopierten Backbeats besingt Lauren den Lauf der Zeit. Mit dem Song Miracles geht es radiotauglich weiter, was aber gleichzeitig auch ein bisschen mehr Lust auf die bevorstehende Festivalsaison macht, weil man bis dahin diesen Song, aber auch die Singles Wonderland und Heaven/Hell, mitgrölen kann.
Love Is Dead behandelt damit viele Themen; es geht um das Erwachsenwerden, die Dinge die in der Welt passieren, aber eben auch darum, einfach mal den Kopf aus dem runtergekurbelten Fenster eines fahrenden Autos zu halten und einfach das Glück mit beiden Armen zu umfassen. Die Liebe ist hier definitiv noch nicht tot, der Punk leider schon, aber von dem bekommt man dann hoffentlich auf der nächsten Platte wieder ein bisschen mehr mit. Bis dahin freuen wir uns darauf, mit Chvrches durch den Sommer zu tanzen.
Chvrches – Love Is Dead
VÖ: 25. Mai 2018, Universal Music
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