Foto-© David Meran
Up on to mars we ride
Your dignity will multiply
They told you again
They sold you again
Pushing into a stride
Stripping down the order divine
It’s why we have landed
We’re terraforming a planet
(Hearts Hearts – Goods / Gods)
Hearts Hearts haben ihr zweites Album herausgebracht und reihen sich damit in die lange Schlange der jungen Bands ein, die das Zeitalter des Synthesizers wiederbeleben. Trotzdem ist es den vier Österreichern David Österle, Johannes Mandorfer, Daniel Hämmerle und Peter Paul Aufreiter mit Goods Gods gelungen, ihren eigenen Sound seit Veröffentlichung des Debüts vor zwei Jahren zu schärfen.
Schon die elf Titel, die sich immer aus zwei – oft gegensätzlichen – Begriffspaaren zusammensetzen, lassen erahnen, dass es sich bei dem Album nicht bloß um eine Ansammlung der aktuellsten Songs handelt. Die Idee, sich mit Widersprüchlichem, sei es klanglich oder inhaltlich, auseinanderzusetzen, kam den Vier nachdem Sänger David Österle zeitgleich zwei neue Aufnahmen seiner Bandkollegen erhielt, die unterschiedlicher kaum hätten sein konnten: Ein jazziger Piano-Loop und ein dichtes Drumfile. Doch nach Hinzufügen der Gesangsspur war der Opener des Albums geboren: das eigenwillige, kantige Phantom / Island.
Es geht ihnen um „ein Denken in Optionen“. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass auf Goods Gods neben dem Synthesizer auch Bläser und Streicher ihren Platz finden, wie zum Beispiel in to have / to be und somit Parallelen zu alt-j unüberhörbar werden. Besonders + / – täuscht für einen Moment vor, nicht die Österreicher, sondern Joe Newman sei am Werk gewesen.
Doch die Stärke des Albums liegt nicht darin, die Briten nachzuahmen. Stattdessen haben Hearts Hearts elf eigenständige Titel hervorgebracht, die teilweise so eingängig wie ein Popsong sind (Goods / Gods, Imagine / Many Lives), bei genauerem Hinhören jedoch ein raffiniertes und komplexes Songwriting-Geflecht erkennen lassen.
Hearts Hearts – Goods Gods
VÖ: 20. April 2018, Tomlab
www.heartshearts.net
www.facebook.com/heartsheartsmusic