If we had wings
We could look at the world from above
Finally see the harm we have caused
Is it too late to turn things around?
(Ian Late – All That I Am)
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ein Sprichwort, das sich bei Ian Late und seinem Debütalbum Choices allerdings so gar nicht bewahrheitet. Denn die am 4. Mai erscheinende Platte, zeichnet sich vor allem durch die Verbindung aktueller Themen aus, die mit zeitlosen Pop-Melodien gepaart werden. Eine Kombination, die musikalisch immer wieder passt. Dabei reduziert er die Songs auf eine charmante Art und Weise, die nicht nur einen Einblick in das Leben des Berliner Singer-Songwriters geben, sondern allgemeine Brücken durch sämtliche Lebenslagen schlagen. Aber trotz aller Ernsthaftigkeit, strotzen seine Songs vor Energie und überzeugen durch stilistischen Facettenreichtum.
So thematisiert er mit dem Song Magic das Leben in einer Großstadt wie Berlin und die Schnelllebigkeit, die damit einhergeht. Aber auch mit One by One verfolgt er die Spuren der allgemeinen Rastlosigkeit. In All That I Am widmet er sich sogar gleich der gesamten Zerbrechlichkeit der Erde und fordert sogleich ein Umdenken und Handeln der Menschheit.
Dabei wirkt er keinesfalls belehrend, sondern hüllt seine Message in die Poesie. Aber Ian Late wäre kein junger Musiker, wenn er sich nicht auch gleichsam mit seinen persönlichen Beziehungen beschäftigen würde, wie Cold Heart und Grow auf beeindruckende Art und Weise aufzeigen. Damit schafft er einen persönlichen Rahmen – mal nachdenklich, mal tanzbar. Und so kann man sich zwischen Brit-Sound, melancholischen Balladen und hoffnungsvollen Pop-Melodien treiben lassen. Die Songs selbst basieren auf Songwriting-Sessions mit seiner Band, die ihn im Studio und auch live begleitet. Denn auch wenn Ian Late sich als unabhängigen Künstler versteht, ist eine Band doch ein wichtiger Bestandteil seiner musikalischen Entwicklung und so wurde er von Markus Abendroth, Peter Thomas und Ben Kinder begleitet, die gleichzeitig das Album, wie auch schon die vorgänger EP mitproduziert haben. Darüber hinaus konnten die Gastmusiker Arpen, Lorraine Buzea, Rolf Langhans und Andy Edner für gemeinsame Sessions gewonnen werden.
Dies erklärt wieder die Vielfältigkeit die von Ian Late ausgeht. Die Frage nach Mett oder Marmelade wird man hier nicht stellen, sondern eher nach Brit Sound oder Ballade – je nach Lebenslage wird man auf Choices immer fündig. Wir wollen mehr davon!
Ian Late – Choices
VÖ: 4. Mai 2018, Sun Road Records
www.ianlate.com
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