Boat to an island on the wall
Hand striking in slow motion
Future singing in the field
Shooting season’s open
(Ben Howard – A Boat To An Island On The Wall)
Vor Entzückung röten sich die Wangen, Schnappatmung und Schweißausbrüche sind vorprogrammiert: Die neue Platte Noonday Dream von Ben Howard ist am 1. Juni erschienen. Warum die übermäßigen Reaktionen darauf berechtigt sind liegt nicht nur daran, dass Keep Your Head Up seit 2014 noch immer in den Köpfen herumgeistert, sondern viel mehr liegt es an der eindrucksvollen Entwicklung, die der Singer-Songwriter in den letzten Jahren hingelegt hat.
Denn das dritte Werk des Briten ist das Resultat einer Art Annäherung an die Dichtkunst. Mit viel Gefühl legt er alles was ihn beschäftigt in seine Songs und entführt beim Hören in seine ganz eigene (Klang-)Welt. Aufgenommen wurde das Album in verschiedenen Studios zwischen dem Südwesten Frankreichs und dem Südwesten Englands und Unterstützung holte er sich beim Produzenten John Cornfield und Soundingenieur Chris Elms.
Dies wird schon mit dem ersten der zehn Songs Nica Libres At Dusk, in dem er in typischer Ben-Howard-Manier gekonnt die Poesie mit eingängiger Melodie verschmelzen lässt, spürbar. Spätestens bei Someone In The Doorway schlagen dann wieder alle Herzen höher und mit There’s Your Man hat er wieder alle in seinen Bann gezogen.
Damit liefert er wieder einmal düsteren Gitarren-Pop, mal ruhiger, mal experimentierfreudiger, der aber im Vergleich zu den Vorgängern eine ordentliche Schippe Melancholie drauflegt. An der ein oder anderen Stelle hätte man die Songs sicherlich noch ein bisschen glatt bügeln können, doch wer könnte dem rehäugigen Briten schon ernsthaft böse sein.
Ben Howard – Noonday Dream
VÖ: 1.Juni 2018, Universal Music
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