Das britische Duo Honne meldet sich mit seinem zweiten Album Love Me, Love Me Not zurück und ihnen scheint etwas die Puste ausgegangen zu sein. Der coole Retro-Pop bleibt zwar noch Markenzeichen, aber man vermisst ein bisschen die Dancefloor-Groover des Debüts.
Dieses wurde nämlich 2016 ziemlich gefeiert. Als avantgardistischen Elektropop und futuristischen Soul wurde Warm On a Cold Night bezeichnet. Songs wie Someone That Loves You gingen schnell durch die Indie-Decke. Mit der neuen Platte geht es mehr in die Elektro- und R’n’B -Richtung, das heißt weniger schnelle Beats, dafür größere Klangflächen.
I Might eröffnet mit trippiger Electronica, die durch Andy Clutterbucks anschmiegsame Stimme in Kontrast gesetzt wird. Dieser gemütliche Sound bleibt meistens erhalten während des Albums. Feels So Good ist ein Duett mit der norwegischen Sängerin Anna of the North, die letztes Jahr eines der besten Debüts lieferte. Der Track mit Honne verliert sich jedoch in langweilige Mittelmäßigkeit. Und leider wird es auch im Laufe des Albums nicht wirklich besser. Crying Over You klingt wie ein Abklatsch von Hurts, während der letzte Track Forget Me Not genauso wie der Opener klingt. Der temporeichste Track Me & You hört sich wie liebloser Discopop an. Wo ist nur die Power des ersten Albums geblieben? Honne fehlt es irgendwie an Biss und die Songs wirken allesamt etwas lahm. Nach den schwungvollen Techno-Sounds des Debüts hätte man eher eine Schippe mehr erwartet. Schade…
Honne – Love Me / Love Me Not
VÖ: 24. August 2018, Warner Music International
www.hellohonne.com
www.facebook.com/hellohonne