Du sagst meine Träume sind zu groß
Doch ich heb grade ab und höre dir nicht mehr zu
Dies ist mein Life und ich habe nicht mehr als eins
Also renn’ ich so wie Usain Bolt
Ich geh’ gold
Ganz egal was du sagst und sie sagt
Solange ich noch ein bisschen Mut und ein Ziel habe

(Teesy – Usain Bolt)

Während andere Rapper ihren Beef auf sozialen Netzwerken austragen, findet man Teesy auf seiner neuen Platte Tones eher im Dialog mit sich selbst und seinen eigenen Gefühlen wieder. Und der Erfolg der letzten Jahre gibt dem Musiker recht mit diesem Konzept. Dank direktem Kontakt zu Fans konnte Toni Mudrack, wie Teesy mit bürgerlichen Namen heißt, eine beachtliche Community um seine Person aufbauen. Als der 1990 geborene Berliner mit 15 Jahren mit dem Rappen begann noch unvorstellbar, doch auch das 2014 veröffentlichte Debütalbum Glücksrezepte fand dank viel Poesie und Gefühl, nicht nur einen Platz in den Charts, sondern vor allem in den Herzen eines breiten Publikums, wie auch die anschließende Tour mit Cro und der Auftritt beim Bundesvision Song Contest zeigte.

Auch sein neues Album bewegt sich in diesem Dunstkreis des vielversprechenden Rap. Während es in der Single Stranger noch mystisch zugeht spielen Songs wie Like und Girls mit der eigenen Selbstkritik, aber auch der Kritik an der Gesellschaft. Dabei stehen Geschichten, die der Sänger selbst erlebt hat im Vordergrund – ganz egal wie banal sie erscheinen.

Dann während Teesy noch gehypt wird, liegt beim Hören von Tones der Verdacht nahe, dass hier mehr die Person, als ihre Musik in den Vordergrund gerückt ist. Zu schnell sind die Lyrics der einzelnen Songs verflogen und zu wenig hebt sich der Künstler von anderen ab. Auf einen packenden Moment wartet man zwar vergebens, aber wir haben ihn noch nicht aufgegeben, den sympathischen Jungen von nebenan. Nächstes Mal bitte wieder mehr Glücksmomente…

Teesy – Tones
VÖ: 24. August 2018, Chimperator Productions
www.teesymusik.de
www.facebook.com/Teesy.musik