Foto-© Antonello Trio
Sold your soul
And won the world
Won the world
And lost your mind
Seek and ye shall find
The war’s not on the battlefield
The battle’s in your mind
Five stones and my sling
No amour to bring
Five stones and my sling
A warrior within
(Ebony Bones – Nephilim)
Die Knochen des Ebenholz sind erwacht und machen die Szene unsicher. “This is the Sound of Ebony Bones” rauscht es mehrmals aus den Lautsprecher mitten ins Gehirn. Dieser Sound hat es in sich, voll auf die Fresse, in jederlei Hinsicht. Eine Musik- und Bildgewalt, die einen umhaut. Wer ist diese Ebony Bones!? Auf ihrer Homepage www.iamebonybones.com wird sie wie folgt beschrieben: “With a blonde afro and a London accent, Ebony Bones is a visionary artist who works across genres and disparate sounds. What sets her apart is that she writes, composes, produces and releases her own punk-inflected, alternative soundtracks, many of which are graced with dark pop undertones.”
Und diese Mischung aus Post-Punk und düsteren Pop-Untertöne sind es, die einschlagen! Ebony Bones ist eine Naturgewalt, ein laufendes Gesamtkunstwerk aus Musik, Kleidung, Style, Design und Guru. Sie pfeift auf jegliche Genre-Grenzen und betreibt eine Mischung aus Punk, Rock, Hiphop, Alternative und Weltmusik. Zwischendrin sphärische Klänge, die besonders in ihrem neusten Werk Nephilim eine prominente Stellung haben. Das Album Cover lädt in ihre Welt ein, abgedreht wie ein Tim Burton Film. In ihrem Song Morphine For The Masses tauscht sie Opium durch Morphium und entwirft ein düsteres Bild der Krankenhausgänge. Die unstillbare Kreativität dieser Frau ist beeindruckend, dieses Album dagegen schwer auszuhalten. Es ist ein gewaltsames Werk, es ist schonungslos, brutal, laut, fordernd, ehrlich, düster und lässt nichts unversucht den Hörer herauszufordern. Es zeigt Elemente aus der Welt des Dark Techno, kombiniert mit den Sounds von Timberland, als sei Kelis als Zombie-Punk auferwacht.
Ebony Bones haut voll auf die Zwölf und verstört. Das muss nicht jedem gefallen. In jedem Fall hat das Ganze nicht mehr viel mit Pop zu tun. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als Avantgarde Pop, doch für mich ist es eher das bewusste Überwinden von Pop; er wird zitiert, negiert, überspielt, überinterpretiert, parodiert, zerschmettert.
Ebony Bones – Nephilim
VÖ: 20. Juli 2018, 1984 Records
www.iamebonybones.com
www.facebook.com/iamebonybones