Foto-© Andrea Mae Perez
I don’t want you
But I still want you to love me
You said „I don’t want you
But I still want you to love me
And I lay awake
Making the same mistake
Thinking of you
Thinking of her touching you
(Laurel – Same Mistakes)
Indierock muss revitalisiert werden, so die These von iTunes. Laurel schafft dies mithilfe ambivalenter Lovesongs, heißt es weiterhin in der Kurzbeschreibung zum neuen Album Dogviolet der Britin, das zugleich auch ihr erstes ist. Dabei kommt einem die raue Stimme doch so bekannt vor. Es wundert nicht, schließlich löschte sie bereits mit ihren vorangegangenen EPs den ein oder anderen Durst nach Herzschmerz-Indie.
Und doch las sich die erste, mittlerweile abgelöste Kurzbeschreibung auf besagtem Musikanbieter fies: Indiepop für unglücklich Verliebte, oder so ähnlich. Nagut, hier und da ertränkt die junge Londonerin ihre Lyrics in Pathos, wenn sie in Life Worth Living nicht nur um „love and physical affection“ bittet, sondern eben auch darum, dass dieser jemand doch bitte ihr „life worth living“ mache. Das klingt ebenso dramatisch wie unvereinbar mit jeglicher Unabhängigkeit, die man so einem Menschen eben nun mal auf den Weg mitgeben möchte.
Wo die Musik von Laurel sich früher durch seine Unmittelbarkeit vom öden Standard abhob, muss man bei ihrem Debüt an so mancher Stelle Abstriche machen. Ziemlich catchy kommen die Refrains in Same Mistake und Crave daher. Rauheit weicht satter Produktion.
Dennoch stellt Dogviolet die Vorzüge eines unterschätzten Genres unter Beweis. Vielleicht muss man diese nur eher im Pop, weniger im Indierock suchen. Menschen, die diesem etwas abgewinnen können, werden hierbei freudig in die Hände klatschen.
Laurel – Dogviolet
VÖ: 24. August 2018, Counter Records
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