My heart is spilling over
Crashing on the ground
I can’t see what’s around me
But soon I’ll come around
My faith is in the balance
Of a million tiny words
So I return to silence
And if I see a sign in the sky tonight
No one’s gonna tell me it’s a trick of the light
May never come but I’m willing to wait
What can I say? I’m a man of the faith
And there’s an ocean in my body
And there’s a river in my soul
And I’m crying
(Villagers – A Trick of the Light)
Das nunmehr vierte Villagers-Album trägt den Namen The Art Of Pretending To Swim und läutet – wie eigentlich jede Villagers-Platte – eine Wende ein. Kaum jemand hat solch ein Gespür für filigrane Stilwechsel wie Conor O’Brien, mit dem man bei jedem Song ein bisschen tiefer in seine Gedanken und Emotionen einsteigt.
Nachdem Darling Arithmetic recht ruhig ausgefallen ist, wollte O’Brian, dass die Platte diesmal tanzbarer wird und eben das unterstreicht er direkt mit dem ersten Song Again. Mit einem sich ständig wiederholenden Sample, einem klassischen Tanztakt an Schlagzeug und Bass und einer sich ausbreitenden Melodie auf Gitarre und Tasten könnte dieser Song tatsächlich bei ein paar Spätsommer-Sonnenaufgängen laufen. Diesem neu gewonnen Groove schließt sich auch A Trick Of The Light an, der zwar nicht mehr unbedingt tanzbar ist, aber die flirrenden Melodien wiederaufnimmt. Aber wie so oft hängt man da schon an seinen Lippen und ist ganz im Text versunken: “What can I say? I’m a man of the faith, And there’s an ocean in my body, And there’s a river in my soul, And I’m crying”
Long Time Waiting erinnert dann wieder an Songs aus {Awayland}, das ja auch schon sehr ausladende und vielschichtige Songs auf sich versammelt hat und so sticht auch hier die wunderbare Bassline hervor, die den Weg für das irische Brass-Trio ebnet, die sich O’Brian für den Song ins Studio geholt hat. Love Came With All That It Brings überrascht dann mit einem HipHop-Beat am Schlagzeug und zeigt damit einmal mehr die Experimentierfreude des Musikers, der immer wieder klassische Genregrenzen überschreitet und sich verschiedene Stile aneignet, bis sie stimmig in das Bild einer Villagers-Platte passen. So schließt die Platte mit Ada dann auch ganz cineastisch in über sechs Minuten.
O’Brian erklärt den Titel der Platte übrigens damit, dass er das Leben nicht so empfindet, als würde man ständig untergehen, aber eben auch nicht immer schwimmen – es sei etwas dazwischen. Genau dieses Dazwischen beschreibt er auf dieser Platte mit sehr intimen Texten und liebevoll ausgesuchten Melodien. Darüber hinaus hat er das Repertoire der Klänge erweitert und greift auch auf typische Elemente aus Soul, Hip Hop und elektronischer Musik zurück. Streicher treffen Samples treffen Off-Beat treffen Brass-Trio. So ist wieder einmal ein sehr moderner Entwurf eines Musikers entstanden, der ja eigentlich doch Singer/Songwriter ist.
Villagers – The Art Of Pretending To Swim
VÖ: 21 September 2018, Domino Records
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