Foto-© Robin Hinsch
Our tears don’t matter brother
I love the life I left behind
But you know what I did?
I ripped it apart
There was something in the basement
Chained to my heart
Not anymore
My ears are ringing
My throat is dry
And my hands are trembling
Fuck it all
We killed it tonight
We stay awake
(Leoniden – Kids)
Ein jeder der ein Instrument spielt, hatte schon einmal den Gedanken, sofern man begabt, oder zumindest ambitioniert genug war, eine eigene Band zu gründen. Vorbilder gibt es genug und so werden die umstehenden Jugendzentren schon seit jeher mit wahlweise guter oder eben auch weniger guter Musik beschallt. Ist man erfolgreich genug, schafft es so manch einer sogar in das ein oder andere Käseblatt. Doch dann wird es häufig still um die Newcomer von morgen.
Nicht so bei der 5-köpfigen Indie-Rock-Band Leoniden aus Kiel. Am 26. Oktober, ein Jahr nach ihrem Debüt, legen sie sogar schon mit ihrem zweiten Album Again nach. Der Grund mag recht simpel sein, denn Begabung und Ambition treffen hier ganz einfach zusammen. Gewürzt mit einer Brise Durchhaltevermögen, tummelten sie sich das letzte Jahr auf so manch einem Festival und belegen nun auf eindrucksvolle Art und Weise, dass sie sich auch hier wieder nicht in eine Schublade packen lassen.
Bereits mit der vorab veröffentlichten Single Kids gaben sie einen ersten Vorgeschmack darauf, was es bei der neuen Platte zu erwarten gibt. Persönliche Lyrics werden mit einer mutigen Vielfalt an Genres vermischt. Auch Songs wie Alone und Slow beweisen wie experimentierfreudig das Quintett sich immer wieder entwickelt. Neugierde und Radikalität treffen aufeinander und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Aber auch die Lyrics, wie in River, regen zum Nachdenken an und lassen in das Innerste der fünf Freunde blicken.
Und so findet man auf Again ein bisschen von Allem. Ein bisschen Motown, ein bisschen Alternative Rock, Indie-Pop und an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar ein bisschen zu viel von allem. Jeder Song hat ein Alleinstellungsmerkmal, dadurch ist es beim Hören manchmal schwierig den roten Faden zu behalten, geschweige denn ihn überhaupt zu finden. Da mag den ein oder anderen das Gefühl beschleichen, dass die neue Platte eher als ein besseres Debüt daherkommt. Den Sprung aus den Stadtmagazinen schaffen sie damit zwar, doch die erwartete Begeisterung bleibt ein bisschen auf der Strecke. Doch wenn sie weiterhin so ein Tempo vorlegen, wird man sich bestimmt schon im nächsten Jahr auf den Nachfolger freuen können – dann gerne mit genauso viel Durchhaltevermögen, doch mit ein bisschen mehr System.
Leoniden – Again
VÖ: 26. Oktober 2018, Two Peace Signs / Irrsinn Tonträger
www.leonidenmusik.de
www.facebook.com/leonidenleoniden