Foto-© Andreas Hornoff
We’re here and multiply for somewhat silly reasons
We share what’s on our mind and work our way through seasons
We hold on fast to the past as we may somehow need it
Isn’t that so like the wind?
Isn’t that so like the wind?
A scatter of life, a handful
Of kernels that grow where they’re thrown
A scatter of life, a handful
Of kernels that grow where they’re thrown
Thrown by the wind
(Rue Royal – Thrown by the Wind)
Zwischen inneren und äußeren Umständen, versucht ein jeder sein Leben halbwegs in geraden Bahnen laufen zu lassen. Hat man den Babysitter schon bescheid gegeben, frisches Brot gekauft oder mit den politisch engagierten Freunden über den Brexit philosophiert? Und wenn doch mal was daneben geht? Dann würde man sich gerne das ein oder andere Mal in eine Ecke kauern und richtig losheulen. Aber bevor es soweit ist, besinnt man sich meist daran, dass die Eltern, die einem sonst noch die Tränen trockneten, aufgrund des fortgeschrittenen Alters und die räumliche Distanz, nicht mehr so einfach parat stehen können. So erging es auch Brookln und Ruth Dekker aka Rue Royale, die auf dem Weg zu ihrem neuen Album In Parallel, das am 28. September veröffentlicht wurde, genau diese inneren Spannungen verspürt haben müssen.
Das Paar, das seit mehr als einem Jahrzehnt musikalisch aktiv ist, präsentiert sich auf seiner vierten Platte mutiger, eindringlicher und dabei deutlich rhythmischer als zuvor. Doch statt wie sonst die komplette Musik in Eigenregie zu produzieren, holten sie sich den US-Produzenten und Chef-Perkussionisten bei Bon Iver, Sean Carey, dazu. Ein äußerst wichtiger Schritt, wenn man das daraus entstandenen Klanggefüge der 12 Songs betrachtet. Auch die melancholische Atmosphäre, die das britisch-amerikanische Paar verbreitet, wird dabei besonders in I Don’t Know What It Is und Signs Are All Gone deutlich. Sie bleiben mutig, wenn auch an der ein oder anderen Stelle Rastlosigkeit sich breit macht, wie in Thrown by the Wind spürbar. Ruths, aber auch Brooklns Stimme, die teilweise allein, oder gemeinsam agieren, lassen sich dabei jedoch niemals aus der Ruhe bringen. Wo sie Fragen stellen, haben sie nicht immer Antworten parat, doch es wirkt dabei ungemein erleichternd, dass es für alle gleich schwer zu sein scheint, sein Leben in gerade Bahnen zu lenken – ob nun mit oder ohne Kind, ob nun allein oder zu zweit. So wirkt Rue Royale mit In Parallel wunderbar unperfekt und damit wunderbar ehrlich!
Rue Royal – In Parallel
VÖ: 28. September 2018, Sinnbus
www.rueroyalemusic.com
www.facebook.com/rueroyalemusic
Rue Royale Tour:
22.10. Häkken, Hamburg
23.10. Societätstheater, Dresden
24.10. Funkhaus, Berlin
25.10. Feinkost Lampe, Hannover
26.10. Café Nun, Karlsruhe
27.10. Hafen 2, Offenbach
28.10. Ampere, München
29.10. Pension Schmidt, Münster
08.12. Die Wohngemeinschaft, Köln
10.12. Kulturbrücke, Mannheim
11.12. Birds, Göttingen
12.12. Stereo, Nürnberg