Foto-Credit: © Tilman Ruetz
“Running, running, running but I’m still too slow for you
Trying, working, pushing, bribing till I finally get to you
Did you really think it could be anyone else but you?
Did you really think it could be anyone else but you?”
(The Long Run – Sea Moya)
Zur Aufnahme ihres Debüts Falmenta hat sich die deutsche Band in die italienischen Alpen zurückgezogen – abgekapselt von Internet und Dauerbeschallung haben Sea Moya dennoch ein Album auf den Markt geworfen, das sich perfekt in die 2018er „ein bisschen weird, ein bisschen retro, ein bisschen hip“-Kulisse fügt.
Leicht machen es einem Niklas Jansen, David Schnitzler und Elias Foester zugegebenermaßen nicht gerade. Ihre Experimentierfreudigkeit, die sich in wabernden, stampfenden Songs äußert und samt spaciger Effekte, lustigen Synthies (Higher Days) und Dissonanzen daher kommt, kann durchaus anstrengen. Sie selbst nennen ihren Stil, der sich leider an manchen Stellen deutlich von etwas entfernt, das sich Hörgenuss nennt: Kraut Beat. Na gut. Zur Orientierung ließe sich an dieser Stelle auch noch Inner Tongue und Porches in den Raum werfen.
Und doch können sie auch eingängig sein, wenn sie denn wollen: Der Opener The Long Run geht aufgrund eines gemütlichen Grooves durchaus ins Ohr. Auch Purple Days und LITE. überzeugen – auch wenn sie durchaus als kleiner Pop-Exkurs innerhalb des Albums zu deuten sind. Aber Vorsicht: Auch die beiden Lieder sind keineswegs leichte Kost. Vineland verkörpert schon eher den erdenden Gegenspieler.
Leider gehen aber solche Lieder wie Vineland im ansonsten so aufgeregten Album unter. Schließlich rutscht das Album in den Hintergrund – aufgehört wird eher in Momenten, die einen zumindest am Anfang des Albums noch verwirren. Aber irgendwann werden eben auch die verrücktesten Synthies öde.
Sea Moya – Falmenta
VÖ: 12. Oktober 2018, Majestic Casual Records
https://www.facebook.com/seamoyaband
https://seamoya.bandcamp.com