Foto-© Zackery Michael
I saw the face of god, a mouth in a pool of blood
At 9 in the morning, after sleep in a bathtub
A body can make you think that colors abtain things
Like Maggie Nelson said, „The color inside of the-“
Can I feel nostalgie fot a death I will never know?
The silence; this is all that I’ve ever wanted
When I woke up in the tub invisible wrecked ships
Circled around my head, a voice screamed:
„You wouldn’t want it
If you could see the pain in the anteroom
You wouldn’t applaud it
Nothing on this side was build for you“
(How to Dress Well – Nonkilling 3)
How To Dress Well klingt zwar nach Ratgeber, handelt sich aber seit 2010 um das musikalische Alter Ego von Produzent und Sänger Tom Krell. Bei seinem damaligen Debüt Love Remains vor acht Jahren klatschten Kritikerinnen und Kritiker freudig die Hände zusammen – so wurde er von Stereogum unter den besten 40 Bands des Jahres gelistet und Pitchfork vergab ganze 8.7 Punkte. Und nun?
Nun veröffentlicht der Künstler aus Colorado mit The Anteroom sein bereits fünftes Album, dessen Tracklist beinahe so verstörend aussieht, wie die des 2016 22, A Million erschienen Albums von Bon Iver. Auch was die Experimentierfreudigkeit bezüglich des Sounds angeht, kann man durchaus dort anknüpfen. Vertrackte, an mancher Stelle verstörende Songs, deren Sounds sich aus Geräuschen, pumpenden Beats und einem nahezu gehauchten Falsett speist.
Meistens resultieren spannende Kompositionen, die gleichermaßen filigran wie entrückt daherkommen. A Memory, The Spinning of a Body • Nonkilling 2 wirkt dazwischen etwas draufgängerisch, Nonkilling 6 • Hunger fällt hingegen ob seiner Tanzbarkeit aus dem Rahmen. Für zaghafte Melancholie ist zwischen Nintendo-ähnlichen Snippets und einem in großen Schritten voranschreitenden Beats kein Platz.
Man merkt The Anteroom an, dass How to Dress Well damit zwar keine gänzlich neue Richtung einschlägt – sich Tom Krell aber der zwischenzeitlichen Stagnation seines musikalischen Schaffens durchaus gestellt hat.
How To Dress Well – The Anteroom
VÖ: 19. Oktober 2018, Domino
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