Foto-Credit: © Maxime Imbert
The numbers are on our side
And let me take you for a ride
I´m the chef of the night.
The moment foreverized
And let me tell you, you were right
I always take the time.
(Jaakko Eino Kalevi – Night Chef)
Der finnische Musiker Jaakko Eino Kalevi, dessen Namen man wahrscheinlich niemals richtig aussprechen wird, hat uns mit einem neuen Album beglückt. Out of Touch ist sein zweites Album bei Weird World und behandelt besonders das Thema ´Abschalten´. Zum Glück versucht er nicht lyrisch eine Flucht aus der Stadt zu ermöglichen, sondern rein musikalisch. Schmeißt also die Anlage an, drückt auf Play und schließt die Augen. Es geht ab zum Strand.
Der zurückhaltende Finne scheint sich mit der andauernden Hektik in Großstädten gut auszukennen. Das könnte daran liegen, dass er mal als Tramfahrer in Helsinki gearbeitet hat. Um Inspiration für sein neuestes Album zu sammeln, verbrachte er Zeit in Griechenland. Sein Ziel war es, seinen Horizont zu erweitern, indem er sich auf seine Innersten Bedürfnisse konzentriert. Out of Touch ist warm wie von der Sonne beschienener Sand. Selten überschreiten die Songs die 120 bpm und oft erinnern sie in ihrem Charakter an den britischen Balearic-Sound. Jaakko´s Stimme ist rau und tief, sie klingt ungezwungen und entspannt. Wie die Synthies setzt er auch seine Stimme minimalistisch und überraschend ein.
Den Anfang machen drei gelungene Lieder. Bei China Eddie setzt er so sanft ein Saxophon ein, dass es klingt als würde es im Bühnennebel verschwinden und flüstert dabei mit einer Backgroundsängerin den Songtext ins Mikrophon. Emotions in Motion wird von einem exotischen Rhythmus getragen, zu dem man sogar etwas tanzen könnte. Der Melodieaufbau von Outside ist träumerisch und erinnert an eine Ballade. Leider sind die darauffolgenden Lieder relativ gleichbleibend und beginnen sehr ähnlich. Wem der Stil jedoch so gut gefällt, dass er nicht genug kriegen kann, wird sich freuen. Conceptual Mediterranean tunkt einen wieder in einen warmen Whirlpool im Urlaub. Die Vintage-Synthies von People in the Centre of the City lassen den Song so aufregend flimmern, wie die Neonlichter einer Fußgängerzone bei Nacht. Lullaby stellt einen sehr ruhigen und etwas schrägen Abschluss dar und tut dem Album gut.
Jaakko Eino Kalevi schwimmt gegen den Strom. Er schafft es durch Melodien ein so warmes Gefühl zu vermitteln, dass man sich diesem nur hingeben kann. Meines Erachtens sollte man sich jedoch die angenehmsten Songs aus seinem Album herauspicken, denn als Ganzes ist es manchmal etwas monoton.
Jaakko Eino Kalevi – Out Of Touch
VÖ: 12. Oktober 2018, Domino Records, Goodtogo
https://www.jaakkoeinokalevi.com/
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