Foto-© Universal Music
And I know you claim that you’re alright
But fix your eyes on me
I guess I’m all you have
And I swear you’ll see the dawn again
Well I know I had it all on the line
But don’t just sit with folded hands and become blind
‘Cause even when there is no star in sight
You’ll always be my only guiding light
Relate to my youth
Well I’m still in awe of you
Discover some new truth
That was always wrapped around you
(Mumford & Sons – Guiding Light)
Die wohl größte Folkband der Welt meldet sich mit einer neuen Platte zurück. Und ja, leider ist Delta von Mumford & Sons eine Enttäuschung.
Mit ihrem umjubelten Debüt Sigh No More und dem darauffolgenden Babel legten die vier Brit-Boys den Grundstein für eine sehr steile Karriere im Musikbusiness, Auszeichnungen und ausverkaufte Stadion-Touren inklusive. Leidenschaftlicher Folk mit einem gewissen Pathos machte die Band schnell äußerst erfolgreich. Mit dem Drittwerk Wilder Mind verloren sich die Jungs dann etwas in zu glattem Pop-Rock, der zu gerne mehr den Massen gefallen sollte. Auf Delta experimentieren Mumford & Sons nun mit Elektrosounds und wirken noch mal um einiges gelähmter. Das, was Mumford & Sons ausmacht – energiegeladener Folkrock mit guten Lyrics – taucht hier nur noch minimal auf. Produziert von Paul Epworth ist die Platte nur noch ein rein geschliffenes Popding.
Woman wird dominiert von der Drum Machine und dem säuselnden Gesang von Leader Marcus Mumford. “With a love too deep for words, I’m yours forever,” singt er auf dem pathetischen Rose of Sharon, das sich leider in Belanglosigkeit verliert. Wie auch einige andere Rockbands (Coldplay, Kings of Leon) verpassen Mumford & Sons es, bei glatt gebügeltem Sound sich nicht in Oberflächliches zu verschanzen. Delta klingt an vielen Stellen überproduziert und aufgesetzt. If I Say klingt einfach nur weinerlich mit dem nicht wirklich originellen Text “If I say I love you, then I love you”. Darkness Invisible ist wohl der komischste Track der Platte. Hier murmelt ein Sprecher die Lyrics, während die Band sich an Psychedelic-Rock übt. Am ehesten erinnern Guiding Light und Beloved noch an den früheren Sound. Hier zeigt die Band noch ihre Power und liefert zwei recht gute Folkhymnen. Insgesamt mangelt es Delta einfach an dieser emotionalen Tiefe, die den Hörer anfangs noch verzauberte (man erinnere sich nur an The Cave oder I Will Wait For You).
Interessant ist, dass die Band selbst die neue Platte als ihre Beste bezeichnet. Sorry Boys, das ist sie leider nicht. Aber das könnt ihr sicher wieder mit der nächsten gutmachen.
Mumford & Sons – Delta
VÖ: 16. November 2018, Island
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