Die Zeichen stehen gut für The Last Bandoleros: Ihr bekanntester Fan heißt Sting, Udo Lindenberg hat sie als Gastmusiker für sein MTV Unplugged 2 eingeladen und der Vater zweier Mitglieder ist einer der größten Tex-Mex-Stars aller Zeiten. Kurzum: Eigentlich ist der Ruhm für The Last Bandoleros schon vorprogrammiert, denn solch eine furiose Mixtur aus Rock, Punk, Pop, Tex Mex und Country in Form von mitreißender Rockmusik wie auf dem Debütalbum San Antonio hat man lange nicht gehört.
Ihr Anfang Mai veröffentlichtes Debüt könnte nämlich eines jener Alben werden, die einer stromlinienförmig gewordenen Rock-Szene wieder neues Leben einhauchen – ein Game Changer. The Last Bandoleros sind vier junge Männer aus San Antonio und New York, zwei davon sind Brüder. Die Musiker sind noch relativ jung, aber sie machen keinen HipHop, keinen Pop, keine elektronische Musik, sondern den waghalsigsten Musik-Mix aus Tex-Mex, Country, Classic-Rock und einem Schuss Punk, den man seit Los Lobos gehört hat.
Nach allen gängigen Theorien zum musikalischen Zeitgeist machen The Last Bandoleros also alles falsch – und natürlich machen sie genau deshalb alles richtig. Der Sound von The Last Bandoleros enthält Spuren jeder legendären Band der vergangenen 50 Jahre. Hinzu kommt diese ganz spezielle Country- und Tex-Mex-Grundierung, die der Herkunft der Brüder Diego (Bass, Gesang) und Emilio Navaira (Schlagzeug) geschuldet ist. Ihr Vater war der legendäre Conjunto-Musiker Emilio Navaira, Sr. Bis zu seinem tragischen Tod im vergangenen Jahr war Navairo Sr. einer der größten Tejano-Stars aller Zeiten. Er verkaufte Millionen von Alben, wurde mit einem Grammy und einem Latin Grammy ausgezeichnet und spielte insbesondere in den Neunzigerjahren vor Abertausenden von Fans.
The Last Bandoleros, das ist ihnen wichtig, sind ein vierköpfiges Monster: Alle Mitglieder schreiben gleichberechtigt Musik und Texte. Das versetzt sie in die Lage, effektiver und schneller zu arbeiten als andere: „Wenn man alleine oder zu zweit schreibt, kommt immer der Moment, wo einem nichts mehr einfällt“, sagt Jerry. „Bei uns ist es aber so, dass die anderen automatisch an der Stelle übernehmen, wo der andere nicht weiterkommt, so bleibt immer alles in Bewegung.“
In Bewegung sind The Last Bandoleros nicht zuletzt auf der Bühne. Live ist diese Band eine Offenbarung: „Ich habe wahnsinnig viel von meinem Vater gelernt“, sagt Diego, „aber das wichtigste war: Spiele jedes Konzert so, als wäre es dein letztes. Es braucht Hingabe.“
Der Mann hat seine Lektion gelernt: Hingabe und Leidenschaft haben The Last Bandoleros im Übermaß.
The Last Bandoleros,
Theater im Pädagog, 22.November 2018
Einlass: 19:00 I Beginn: 20:00
Tickets: https://goo.gl/rzvgBg