Foto-Credit: © Cyrus Mahboubian
There’s no flowers, no moon
What we living for?
High rise, no full bloom
Just grey, no stars
Success too soon
Have we lost control?
What we gonna do?
What we gonna do now?
(Alpines – Full Bloom)
Ihr Label haben die beiden Südlondoner bekanntermaßen vor nunmehr fast fünf Jahren verloren, doch das hat Catherine Pockson hinter dem Mikro (unter anderem: Piano, Songwriting) und Bob Matthews an der Gitarre (auch: Produktion) nicht ans Aufhören denken lassen. Inzwischen veröffentlichen sie mit Full Bloom ihr zweites Album in Eigenregie. Neben einem Veröffentlichungsrhythmus, der noch immer dem Klassischen noch einiges anderes nicht weiterentwickelt – und das ist leider ihr Sound.
Nun gut – ökologische Themen in Popsongs zu verarbeiten will gelernt sein. Eine Fähigkeit, die das Duo durchaus beherrscht, beim Hören der verträumten Songs denkt man an vieles, jedoch nicht an Klimawandel und Co. Dabei wird im titelgebenden Song die ökologische Krise verhandelt. Zugutehalten kann man den beiden mit ihrem Mix aus R’n’B und Synthie-Pop durchaus auch Eingängigkeit, Ohrwurmpotential, Radiotauglichkeit.
Vorhalten könnte man ihnen jedoch: Wiederholung, Antriebslosigkeit, Uninspiriertheit. Naja, vielleicht auch das Gegenteil, denn als Inspiration nennen Pockson und Matthews nämlich neben Massive Attack und Portishead auch Frank Ocean, Lauryn Hill und Kelela. Das hört man. Immer wieder erinnern sie auch an andere Musikschaffende aus London: An Hælos, ganz besonders beispielweise in dem Song 3D. Ich fürchte, die Liste ließe sich noch beliebig weiterführen – aber belassen wir es an dieser Stelle hierbei.
Es ist lahm, mangelnde Innovation vorzuwerfen – jede*r weiß, dass alles so oder so ähnlich schon einmal da gewesen ist. Dennoch fehlt Full Bloom ein Alleinstellungsmerkmal, dass einen zwischen all dem Überfluss dennoch aufhören lässt. Vielleicht haben sich Catherine Pockson und Bob Matthews geirrt und für die große Blüte muss einfach noch ein bisschen Zeit ins Land gehen.
Alpines – Full Bloom
VÖ: 30. November, Untrue Records, Rough Trade
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