THE DAY – Midnight Parade

The Day - Midnight Parade Cover
Foto-Credit ©Lumi Lausas

“We will meet again
In this lonely place of ours
We will never fade”

(Exit sign – The Day)

Eine Band über Ländergrenzen hinweg – das klingt erstmal krass. Eigentlich ist es aber doch recht simpel: Das Duo The Day, bestehend aus Sängerin Laura Loeters und Gregor Sonnenberg hat sich während des Studiums in Utrecht kennengelernt. Später ging die eine Hälfte nach Hamburg, die andere blieb. Aber die räumliche Distanz hat sie nicht daran gehindert, auf anderer Ebene zusammenzurücken: auf der musikalischen. Mit Midnight Parade veröffentlichten sie nun letzten Freitag ihr gemeinsames Debütalbum.

Dieses folgt stringent dem Sound, der bereits durch die schöne Vorabsingle Where The Wild Things Are angekündigt wurde: Dreampop mit melancholischen Anleihen, Hall auf Loeters’ heller Stimme und mal verspielt-melodiösen, mal raueren  Gitarrenparts (Yet To Come, Illuminate). Erinnert hier und da im besten Fall an Daughter (Illuminate) oder The XX, obwohl sie selbst angeben, sich von Death Cab For Cutie und Explosions In The Sky inspirieren zu lassen.

Sie klingen jedoch dann am besten, wenn ihr Sound sich nicht zu sehr auf eingängige Melodien stützt, sondern sich was traut. „Was trauen“ – das bedeutet im Falle von The Day den wohl dosierten Einsatz verträumter Instrumentaleinlagen (Island). Denn die Parts gelingen den beiden ohne Einschränkungen.

Aber es ist der melodiöse, poppige Anteil, der das Album zugänglich macht. Gleichzeitig kratzen sie jedoch an der Tiefe von Midnight Parade. Emotionale Abgründe tun sich nie auf und Zugänglichkeit hin oder her: We Killed Our Hearts ist einer der fröhlicheren Songs der Platte – und gleichzeitig einer schwächeren.

Dennoch ist Midnight Parade ein mehr als rundes und schönes Album, mit dem The Day einsteigen und eines, dass Vorfreude auf mehr macht.

The Day – Midnight Parade
VÖ: 18. Januar 2019, Sinnbus/ Rough Trade
https://www.thedayisaband.com/
https://www.facebook.com/thedayisaband/

Sophia Sailer

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