METHYL ETHEL – Triage


Foto-© Xan Thorrhoea

All of the time
Out in the background
You were sublime
But tell me real live, is this real life?
Open when you’re feeling okay
I know you won’t
But real life is okay
At night, all the same

(Methyl Ethel – Real Tight)

Immer den neuesten Trends hinterherzulaufen, kann ermüdend sein. Gerade die allumfassende Globalisierung macht es fast unmöglich immer up to date zu sein. Während man früher für einen Pullover von Gap noch nach New York fliegen musste, kann man sich heute etwaigen Luxus direkt ins Wohnzimmer liefern lassen.

Das birgt aber vor allem auch Vorteile, denn gerade musikalisch kann man plötzlich ein immenses Spektrum abrufen. So wurden auch Methyl Ethel 2015 mit ihrem Debütalbum Oh Inhuman Spectacle direkt über die Weltmeere in alle Himmelsrichtungen gespült und entpuppten sich spätestens 2017, mit ihrem zweites Album Everything Is Forgotten, als das Spannendste was die Indieszene aus Down Under zu bieten hat.

Am 15. Februar geht das Quartett aus Perth, bestehend aus Jake Webb, Thom Stewart, Chris Wright und Hamish Rahn, nun mit ihrer neuen Platte Triage an den Start und schon der Opener Ruiner klingt durch seinen vielschichtigen Synthie-Sound, wie ein flirrender Fiebertraum. Die Lyrics handeln von Menschen, Liebe und Beziehungen und werde wie im Song Real Tight, vom vom Gitarrensound von The Cure und dem Synthesizer-Klang von David Bowie inspiriert. Die 80er Jahre spielen aber bei allen neun Songs eine nicht unerhebliche Rolle, was vor allem auch in Hip Horror und Scream Whole fast schon hymnisch zur Geltung kommt. Da also gerade die Europäer große Verfechter dieser Epoche sind, sollte es für Methyl Ethel ein Leichtes sein, auch hierzulande die Bühnen zu stürmen.

Also um gerade im Trend zu liegen, Triage anmachen und zumindest was die Exporte aus Australien angeht, endlich mal wieder wissen was musikalisch der neue heiße Scheiß ist und genießen.

Methyl Ethel – Triage
VÖ: 15. Februar 2019, 4AD
www.methylethel.com
www.facebook.com/methylethel


Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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