JON BRYANT – Stammesdenken


Foto-© Carly Dame

Niemand ist gern allein – drum suchen wir immer nach Anschluss, Beziehungen und Liebe. Umso mehr in der heutigen Zeit, wo man dauernd, immer und überall vernetzt ist und der angeborenen Neigung des Stammesdenken fröhnen kann. Der in Halifax geborene und in Vancouver lebende Sänger, Songwriter und Multi-Instrumentalist Jon Bryant erkundet auf Cult Classic (VÖ: 17.05.), seinem Debütalbum für Nettwerk, das Rätsel der Beziehungen.

“In den letzten Jahren bin ich ein richtiger Skeptiker geworden. Dank Social Media, Politik, Religion, Nachrichtenmedien usw.”, erklärt er. “Viele Songs auf dem Album spiegeln diese Skepsis wider und unterstreichen die Art und Weise, wie ich mich als Songschreiber und als Person entwickelt habe, spirituell, mental und emotional.”

Der persönliche Weg des Künstlers, welcher von unerwarteten Ereignissen und Richtungswechseln geprägt war, führte ihn schließlich von Seattle nach Vancouver. Neu in der Stadt versuchte Bryant Anschluss zu finden, also schloss er sich auf Anraten eines engen Freundes einer Organisation an, die ungenannt bleiben soll, nennen wir sie eine “Gruppe”

“Ich hatte zwar meine Bedenken, aber ich wollte mich nicht vor etwas scheuen, das so viel Begeisterung erzeugte”, gibt er zu. “Ich war fasziniert, weil mein Freund fasziniert war. Die Leute waren nett und einiges von dem, was sie lehrten, war sehr nützlich und greifbar. Doch als ich mich immer mehr darauf einließ, begann sich diese seltsame Dynamik unter meinen neuen Freunden zu entwickeln. Mir wurde mal gesagt ‚Sich auf ein Glaubens-System einzulassen, ist wie im Schlaf zu sterben man merkt nicht, wann es passiert.‘ Nachdem ich mehr über einige beunruhigende Ereignisse in der Gruppe erfuhr, stieg ich aus. Nach meinem Ausstieg begann sich meine Faszination für Kulte zu entfalten. Diese Neugierde hat mein Schreiben beeinflusst und wurde zum Rahmenkonzept des Albums.”

Nachdem Bryant seine Unabhängigkeit wiedererlangt hatte, begann er an verschiedenen Orten Musik zu schreiben, von Nova Scotia und Vancouver bis Seattle, Los Angeles und Australien. Er entdeckte prägende Einflüsse wieder, die von Jeff Buckley und The Police über Shuggie Otis und Michael McDonald, Massive Attack und The Smiths bis hin zu Hall & Oates und Chris Isaac reichten. Das Ergebnis davon ist Cult Classic und die Single Ya Ya Ya Ya feiert heute und hier bei uns Premiere!


Dominik

Bedroomdisco-Gründer, Redaktions-Chef, Hans in allen Gassen, Golden Leaves Festival Booker, Sammler, Fanboy, Exil-Darmstädter Wahl-Hamburger & happy kid, stuck with the heart of a sad punk - spreading love for great music since '08!

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