Foto Credit: ©Renata Raksha
That’s when I caught light of myself (My God)
Gotta be somethin’ more that I can’t tell
Breakin’ you down to size
There’s gotta be more to life than myself
That’s when I caught light of myself
Gotta be somethin’ more that I can’t tell
Breakin’ you down to size
There’s gotta be more to life than myself
That’s when I caught light of myself
Gotta be somethin’ more that I can’t tell
(More feat. Anderson .Paak – Flying Lotus)
Wer ist Flying Lotus eigentlich gerade im Moment? Künstler? Produzent? Regisseur? Seine kreative Schaffenskraft scheint keine Grenzen zu kennen. Wer Flying Lotus jedoch stets ist, ist Steven Ellison aus Kalifornien. Aus einer musikalischen Familie abstammend, darf er Alice Coltrane zu seiner Verwandtschaft zählen. Mittlerweile ist sein letztes Album vor fast fünf Jahren erschienen. Zwischendrin arbeitete er an Kendrick Lamars Album How To Pimp A Butterfly mit und führte Regie in der von ihm geschriebenen Horror-Komödie Kuso. Jetzt hat das Warten ein Ende und sein sechstes Album erscheint unter dem Namen Flamagra. In einem Interview verriet der Künstler, dass er die gesamten fünf Jahre an unterschiedlichen, in alle Richtungen gehenden Ideen gearbeitet hat. Ein leitendes Thema hatte er aber von Anfang an im Sinn. Es sollte um Feuer gehen. Die positiven Aspekte, die negativen, die zerstörerischen und die neuschaffenden Eigenschaften von Feuer, allesamt in einem Album vereint.
Das Album besteht aus unglaublichen 27 Songs, von denen knapp die Hälfte instrumentale Symbiosen verschiedenster Stile sind, die von den Grundpfeilern des Hip-Hops getragen werden. Ein treibender, experimenteller Start ins Album geht bei Post Requisite in plätschernde Hip-Hop Sounds über. Die Tribal-Klänge und leicht schiefen Vocals von George Clinton in Burning Down The House und der verspielte Synthesizer gepaart mit den flatternden Vocals von Little Dragon bei Spontaneous sind nur zwei Beispiele zahlreicher Gastauftritte des Albums. In Takashi betören Flying Lotus und Bassist Thundercat mit einem atemberaubenden Klanggespräch zwischen Synthesizer und Bass den Zuhörer auf ein Neues. Darauf folgen Tracks, die hier und da wie ein kurzes Intermezzo wirken. Andere überzeugen mit akzentuierten Vocals und kosmischen Klängen. Der nostalgische Track Say Something offenbart uns, dass Flying Lotus in letzter Zeit das Piano für sich entdeckt hat. Streicher runden das Stück ab. Thank You Malcom ist eine gefühlvolle Hommage an Mac Miller und auch schon der vorletzte Track. Ausklingen tut das Album mit schaurigen Vocals, zarten Streichern und einem in der Ferne fast verschwindendem Chor.
Die unverwechselbare Handschrift von Flying Lotus nimmt uns auch dieses Mal auf eine künstlerische Ebene mit, die sich unserer materialistischen Welt entzieht. Seine Musikästhetik und Regiestil vereinen Science-Fiction, magischen Realismus, Afrozentrizität und nicht westliche Kosmologie, womit er unter anderem in die Fußstapfen von Jean-Michel Basquiat tritt. Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte seinen Kopf von allen Gedanken leeren und sich schnellstmöglich auf eine surreale Reise zu dem neu geborenen Stern Flamagra begeben.
Flying Lotus – Flamagra
VÖ: 24. Mai 2019, Warp/ Rough Trade
http://flying-lotus.com
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