White bird in the morning
On the edge of the sun
Gold is the evening
When the daylight is done
I know that it’s hard to face it
I know that it’s not the same
Wildfire in the morning
With a ghost by my side
Wings made of ash now
So it’s strange to confide
I know that it’s hard to face it
I know that it’s not the same
(Matthew And The Atlas – White Bird)
Düstere und dunkle Wolken schlängeln sich wie eine markante Fratze durch den Mai und lassen die frisch gebügelte Sommerkleidung erst einmal wieder galant in den Schrank flattern. Heimspiel für Matthew And The Atlas, die sich seit nunmehr als sechs Jahren, quer durch klassischen Akustik-Folk, Synthie-beladene Electronica und drängenden Gitarren-Rock, der weltuntergangs ähnlichen Stimmung anpassen. Und als wäre dabei an Matt Hegarty, dem Kopf hinter der fünfköpfigen Kombo, eine menschliche Wetterstation verloren gegangen, verleiht seine äußerst markante Stimme und sein sensibler Songwriting-Stil Morning Dancer und dem damit dritten Album, das am 10. Mai erschienen ist, das passende Gesicht.
Somit finden sich auf der Platte, zwischen mehrstimmigen, theatralischen Gesang und fantastischen Textzeilen, auch wahre Schätze wie Pyres und Plaything wieder, die die gesamte Stimmung der Platte tragen und wiederspiegeln. Düster und mitreißend zugleich. Dabei legen die Briten allerdings besonderen Wert darauf, nicht nur in eine vorgefertigte Folk-Schublade gesteckt zu werden. Denn durch immer wiederkehrend opulent gehaltene Gesamtkonzepte heben sie sich von der Masse ab, was man unter anderem dem Titel Begin Again entnehmen kann.
Bis zum Schluss trifft die Band, rund um Hegarty, den perfekten Ton. So findet man jedoch unter der stimmungsvollen und aussagekräftigen Atmosphäre relativ wenig Angriffsfläche. Wie glattgebügelt scheint sich auch die Stimme und damit das Aushängeschild der Band, irgendwann in die gesamte Platte einzufügen. Und so wird man sich leider, wie auch beim perfekt sitzenden Sommeroutfit, immer wieder fragen müssen, ob es einem im nächsten Mai immer noch so gut gefallen wird. Und während man bei White Bird schon langsam in den Schlummer-Modus wechseln möchte, darf man sich dennoch sicher sein, das noch so viel mehr Potential in Matthew And The Atlas steckt – wir sind auf jeden Fall gespannt.
Matthew And The Atlas – Morning Dancer
VÖ: 10. Mai 2019, Mata
www.matthewandtheatlas.com
www.facebook.com/matthewandtheatlas
Matthew And The Atlas live:
01.11. Knust, Hamburg
02.11. Lido, Berlin
04.11. Ampere, München
05.11. Zoom, Frankfurt
06.11. Yuca, Köln