Foto-© Daniel Dorsa
We believe that everybody means everybody
It means you and me
Black, white, brown
He, she, gay all means we
Woke up feelin’ eager
Even after the morning news
Everyday we’re grieving
Somebody’s called before they’re due, ooh
I know, we all, feel low
But now I’m feelin’ stronger
And I know I can fight for you
Stand up if you wanna
Together we can start a new home
(Sinkane – Everybody)
Sinkane – die Band um Leader Ahmed Gallab sind zurück und leben ihre Botschaft lauter und beeindruckender als jemals zuvor! War ihr letztes Album aus 2017 noch Ausdruck der erschreckenden Ereignisse in den Staaten, hat sich 2019 nichts davon geändert. Trump wühlt weiterhin Gräben in die Gesellschaft, die rassistisch motivierte Polizeigewalt nimmt zu, der Rechtsruck scheint sich unaufhaltsam ins Land und in die Welt zu fressen. Inmitten all dieser Ekelhaftigkeit findet Gallab mit seiner Band einen Ort, der sich dagegen stellt.
In Ya Sudan schreibt er seiner Herkunft ein Liebeslied. Dafür erklärt er sich am besten selbst, denn im Pressetext finden wir folgende Botschaft, die hier unverändert zitiert wird:
“I am so inspired by how the recent uprising in Sudan has unified Sudanese people all over the world. I feel like we are truly understanding our identity. It feels inclusive and welcoming. Sudan is one of the most diverse places on Earth. From the Nuba Mountains to Port Sudan. Dongola to Darfur. Kassala to Khartoum. We are people made up of different languages, cultures, and religions. Our differences create our beautiful and rich identity. As for me, growing up outside of Sudan has given depth to my identity. This is the message of ‘Ya Sudan.’ Being Sudanese is about being yourself unapologetically. Not letting anybody define who you are. This song is for the Kandakas who have been at the forefront of toppling Omar El-Bashir. And the strong men and children who stand beside them. And all of us outside of Sudan standing together showing the world our resilience. There is no better time than now to be Sudanese.”
Und dann die Lead Single: Everybody will nicht mehr und nicht weniger als die Hymne des sudanischen Spirits sein. An die Energie dieser erstaunlichen Bevölkerung und ihres Lebenswillens. Zu bewundern im offiziellen Video: Die Hymne einer friedlichen Revolution. Im Guten die Energie finden und einsetzen. „But know I’m feeling stronger. I know I can fight for you!“ Das sollten wir uns zum Maßstab nehmen, um unsere Andersartigkeit zu feiern! Stellt euch vor, wir alle wären gleich, verdammt wäre das langweilig! Lasst uns zusammen stehen, kämpfen, feiern, tanzen und uns gegenseitig inspirieren. Das ist die Botschaft einer Band, die in erster Linie amerikanisch ist und aus Musikern besteht, deren Usrprünge aus allen Teilen dieser Welt stammen: Ahmed ist Sudanese, Gitarrist Jonny Lam Chinese, am Keyboard sitzt Philippina Elenna Canlas, Schlagzeuger Chris St. Hilaire ist aus Trinidad und Bassist Michael „Ish“ Montgomery ist Afro-Amerikaner.
Die Botschaft kommt nicht nur durch die Aufstellung der Band, sondern durch die Musik selbst. Das erste, was einen durch den Kopf raunt, wenn Sinkane läuft: Was hört man da eigentlich? Gibt es ein Genre? Nein! Eben nicht! Dieses Wunderwerk tanzt im African-Rhythm, driftet in den Psychedelik-Rock, flowt im feinsten Funk, fiebert im Free Jazz und findet Halt im Soul! Dabei hat man nicht das Gefühl, dass billig zusammengewürfelt wurde, sondern wirklich jedes Element lebendig wirken darf. Diese Band versteht es das Beste aus jeder Richtung und jedem Instrument strahlen zu lassen. Sie bringt ihre friedliche Botschaft genreübergreifend in die Musik.
Vor uns steht eine Band, die es verstanden hat, ihre Herkunft zu feiern, ohne daraus eine Axt gegen andere zu machen. Zusammen sind wir stärker. Lasst uns unsere Andersartigkeit feiern und uns gegenseitig inspirieren. Dépaysé ist ein Friedensalbum, dass an die großen Alben dieser Tradition locker mithalten kann. Wir alle sollten es uns zu Herzen nehmen.
Sinkane – Dépaysé
VÖ: 31. Mai 2019, City Slang
www.sinkane.com
www.facebook.com/SinkaneRa