5K HD hat als etwas angefangen, das nicht geplant war. Ihr Debütalbum And To In A ist aus einem schnellen und intensiven Sog entstanden, ohne ausgeklügeltes Konzept und versammelt musikalisch unter einem Dach, was sich scheinbar ausschließt oder nur selten trifft. Ihre Sounds, Rhythmen und Perspektiven haben 5K HD aus einem gigantischen Spektrum gewählt, das vielschichtig und widersprüchlich ist. Daraus entstanden ist eine genaue und für sie spezifische musikalische Sprache, die sich wiedererkennen aber zumeist nicht benennen lässt. Sowohl die Stimme als auch die Instrumente werden dermaßen verfremdet, dass man aus den Augen verliert, wer welchen Sound verursacht. Die Band vermischt die tradierten Rollen ihrer Instrumente, lässt den Bass spielen, was normaler Weise vom Keyboard kommt oder verteilt die Fingerfolgen einer Klavierkomposition auf die anderen Instrumente. Ein elektronischer Klang bekommt die Struktur eines barocken Madrigal. Elemente aus Minimal, Trap und Oper werden in komplexe Kompositionen verwandelt, die so easy daher kommen, wie Jazz auf Heroin. Wer nicht Musik studiert hat, wird all die Formen, Anspielungen und ihre Berechnungen nicht benennen können, sie sehr wohl aber spüren. Die Musik kommt einem oft fremd und vertraut vor, ohne dass man kapiert, warum.
Nach über einem Jahr des internationalen Tourens setzt 5K HD zum nächsten Wurf an und veröffentlicht im Herbst das zweite Album. Diesmal entstanden in keinem Vulkanausbruch-Verfahren wie And To In A, sondern mit viel Zeit, einem genauem Blick und dem Ziel noch mehr zu forschen, noch mehr auszureizen, sich noch mehr aus dem Fenster zu lehnen, das Farbenspektrum noch einmal zu erweitern, die Verläufe noch schöner zu gestalten, noch mehr ins Detail zu gehen, noch hochauflösender zu werden, noch ins Ohr ziehendere Melodien zu finden und trotzdem unvorhersehbar zu bleiben, also den schmalen Grad zwischen eingängigem Pop und experimenteller Musik im 5K HD-Universum zu definieren.
In ihrer Kritik und Identifikation werden 5K HD einem scheinbar billigen Klang eines Spielzeugsynthezisers eine symphonische Ästhetik andichten, brutale Bilder und poetische Reflexionen entwickeln, dabei creepy, komisch, düster und leichtfüßig sein. 5K HD ist wie ein Alien, der landet, und nachdem er abgezogen ist, fragt man ob man gerade erleuchtet oder geblendet wurde. Ihre jüngste Single 10/15 erscheint dieser Tage, worüber die Band zu berichten weiß: „In einer auf Leistung und stets auf Selbstoptimierung ausgelegten Gesellschaft kommt die Selbstdarstellung einen besonderen und wachsenden Stellenwert zugesprochen. Das optimierte Selbst – egal ob im Privaten oder in einer Corperate World – endet dabei meistens nur im “dead inside“