Foto-© Robin Schmiedebach
Seit 1997 findet am Eichenring in Scheeßel das Hurricane Festival statt, 1999 wurde dann mit dem Southside das Schwesternfestival im Süden Deutschlands entwickelt und auch in diesem Jahr bieten die Schwester-Festivals wieder das, was sie am besten können: Superlative. Vom 21. – 23. Juni gibt es große Bühnen, 130.000 Menschen, ein Campingplatz mit eigenem Discounter und Drogeriemarkt, ein eigener Radiosender benannt nach einer Biersorte und ein Line-Up, das traditionell eher nach Klotzen als nach Kleckern aussieht. Hier spielen große Namen – Tame Impala, Mumford & Sons, Foo Fighters, Macklemore, The Cure. Wer jetzt denkt, dass neben so viel Starpower die Namen weiter unten auf der Line-Up-Liste verloren gehen, soll eines Besseren belehrt werden. Denn der Vorteil von großen Bühnen, vier Tagen Programm und der Logistik einer Kleinstadt ist, dass auch Platz für Geheimtipps ist. Wir haben unsere Top 5 Hidden Treasures aus dem Hurricane/Southside-Line-Up für euch.
LION
Mit 10 Jahren sang Beth Lowen das erste Mal in der Öffentlichkeit. Als eine Frau ihr sagte, dass sie nach einer Menge Zigaretten und Whisky klinge, fing sie an zu weinen. Heute ist genau dieser rotzige Klang das Markenzeichen der Britin. In Lowens rockigen Songs sprüht die Energie, die Künstlerin erinnert uns daran, dass man selbstbewusst und verletzlich zugleich sein kann. Über ihre Musik sagt sie: „I want to make boys cry.” Wir sind gespannt!
Steiner & Madlaina
Dass deutschsprachiger Pop auch ironisch und lässig geht, beweisen Steiner & Madlaina. Folkig-dynamische Melodien und reflektierte, ungeschönte Texte zeichnen die Songs der beiden Schweizerinnen aus. Es geht um Aufbruch, Licht und Schatten und die Bedrängnis der Gegenwart. Dabei erinnert ihr zweistimmiger Gesang an First Aid Kit, die Abgründe an Emily Jane White. Alles nur nicht eindimensional. Dabei funktioniert die Sprache als Katalysator der Inhalte: Wir freuen uns auf die Lieder auf Deutsch, Schweizerdeutsch und Englisch.
Rosborough
Rosborough gilt als eines der größten Talente aus Nordirland – das ist dort jetzt schon Konsens. Die Kunst einer Stimme, deren Tiefe nicht nur Schwere, sondern auch ein Augenzwinkern innehat, haben wir zuletzt bei Alex Turner gehört. Und das ist auch schon ein Weilchen her. Seinen Songs hört man die Liebe zum Dunklen und Subversiven an. Aufgewachsen in einem musikbegeisterten Haushalt – „my parents never said ‘turn that down’, it was always ‘turn it up!’“ – nahm Glenn Rosborough mit zehn Jahren das erste Mal eine Akustikgitarre in die Hand, schrieb mit 11 Jahren Songs und trat bereits mit 12 bei Open-Mic-Abenden auf, indem er sich durch die Hintertüren der Pubs schlich. Zeit den Mann mit der Gitarre, der nicht so richtig ins Singer-Songwriter-Klischee passen will und daher umso spannender klingt, live zu begutachten.
Skinny Lister
Von null auf hundert: Skinny Lister geben Folk eine völlig neue Richtung. Kein Wunder, denn die sechs Briten haben sich in den Pubs von Greenwich direkt am Nullmeridian kennen gelernt. Mittlerweile spielen sie verdienterweise auch auf anderen Längengraden. Ihre punkigen Folk-Hymnen mit treibenden Rhythmen und schwingenden Bässen laufen inzwischen auch in den Staaten. Auf den Schwester-Festivals präsentieren sie ihr neues Album The Devil, the Heart and the Fight und wer bei dem Video der dazugehörigen Single My Distraction nicht an Blondie zu ihren besten Zeiten denken muss, schaut sich das Ganze vielleicht einfach nochmal an.
POND
Okay, nicht wirklich hidden, aber definitiv ein Schatz im Line-Up: Pond wurde 2008 in Perth gegründet und spielt Psychedelic-Rock, der sich nicht dem Verkauf von Platten oder dem Berühmtwerden der Mitglieder verschrieben hat, sondern einzig dem Gedanken, mit möglichst vielen Wesensverwandten Musik zu machen. Inzwischen sind die Mitglieder mit anderen Projekten schon so erfolgreich – zur Kernbesetzung zählen Kevin Parker, Jay Watson und Nick Allbrook (alle drei bei Tame Impala), Joseph Ryan (Mink Mussel Creek) und Jamie Terry (The Silents) – dass gemeinsame Konzerte spärlich gesägt sind und wir noch einmal erinnern wollten, sich dieses auf keinen Fall entgehen zu lassen.
Und um eure Vorfreude auf das Festival-Wochenende nächste Woche noch mal mehr in die Höhe zu treiben, verlosen wir an zwei glückliche Gewinner jeweils einen Hurricane-Festival-Beutel mit jeweils drei CDs aus dem Line-Up (mit in der Verlosung: Steiner & Madlaina, Faber, Idles, AnnenMayKantereit, Cigarettes After Sex, Alice Merton – es lohnt sich!)! Ihr wollt gewinnen? Dann schickt uns flott, aber spätestens bis 20. Juni eine Mail mit dem Betreff “Hurricane // Southside” und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück startet ihr mit neuem Beutel auf dem Rücken und guter Musik in den Ohren in den Festivalsommer!