Foto-© Steve Gullick
We didn’t know what to say
We had nothing to confess that day
Please excuse me, I’m a disgrace
‘Grace, ’grace, ‘grace
We didn’t know what to say
We had nothing to confess that day
Anything to get out of this place
Place, place, place
(Pixx – Disgrace)
Hannah Rodgers, besser bekannt unter dem Alter Ego Pixx, kehrt mit ihrem Zweitwerk Album Small Mercies zurück, welches am Freitag beim Indie 4AD erscheinen wird. Die 23-jährige BRIT School-Absolventin, die unter dem alten Spitznamen ihrer Großmutter die Bühne betritt, lieferte mit ihrem Debüt The Age of Anxiety eines der bedeutendsten Alben des Jahres 2017. Hier thematisierte Rodgers ihre eigene Erfahrungen um Angstzustände und Albträume – verwoben mit innovativ scharfsinnigen Songwriting und wohlklingenden, flinken Synth-Pop. Für Small Mercies arbeitete die Musikerin wie zu ihrem Debüt mit Produzenten Byrt und Dan Carey zusammen.
Small Mercies wirft einen genauen Blick auf Definitionen und Ausdrucksformen von zwischenmenschlichen Beziehungen und Liebe – all das jedoch nicht im romantischen Sinne. Vielmehr verstehen sich die neuen Songs als Kollektion poetischer Beobachtungen über ein eher experimentelles Spektrum: von Selbstliebe über eine hingebende auf Vertrauen basierte Liebe, hin zur Liebe für diesen Planeten. Rodgers taucht dafür in Rollen verschiedener Persona, um über gemachte Auswirkungen von Religion, auf Geschlechter basierende Stereotypen und Hierarchien, sowie Folgen der Umweltzerstörung kritisch zu schreiben. “I find it hard to have an understanding of relationships in general”, erklärt Rodgers, “ I think everyone does – and the addictive tendency that we have to look for something that’s eternal is something that intrigues me. So, if you love God maybe that draws you to that is the idea of something that’s never going to end and that really intense love often takes place in human relationships, too.”
Die erste Single Disgrace handelt über das Aufwachsen in einer streng konservativen katholischen Schule. Erfahrungen in einem System, in dem die Menschlichkeit zu kurz kam und Zwang vor Empathie und Güte gestellt wurde. “We should have been out playing ball / Instead we were trapped behind these brick walls / So we got down to pray”. Ein Mix aus Synthie-Orgelakkorden und einer jagenden Bassline begleiten Rodgers tiefe Stimmlage und erinnern an den Klang des Debütalbums. Soundtechnisch finden sich in Small Mercies also weiterhin die bekannten Elemente aus Electronic und Synth-Pop – doch werde diese vermehrt durch Gitarren-Einschübe aus Grunge und Indie-Rock ergänzt. Dies lässt sich auch in der zweite Single Bitch hören. Geschrieben und komponiert in Rodgers Keller ihres Londoner Apartments steht der Song für die Selbstliebe, nachdem die Musikerin das Buch The Feminine Mystique von Betty Friedan las. Ein Versuch sich selbst zu vergeben und zu akzeptieren, um nicht zu hart mit sich zu sein: heraus aus dem eigenen Kopf und Gedankenschleifen, hinaus in die Welt, um seine eigene Stärken zu zeigen. Im Video zur dritte Single Andean Condor tanzt Rodgers in einem elisabethanischen Theaterkostüm umgeben von halbnackten Männer in den Büroräumen ihres alten Dayjobs. Die wichtige Aussage dabei ist die Kritik an der Patriarchie und den damit verbundenen Absurditäten, der Frauen in der heutigen modernen Welt immer noch ausgesetzt sind.
Small Mercies liefert den Soundtrack zu wichtigen gesellschaftskritischen Gedanken und Beobachtungen einer der talentiertesten gegenwärtigen Künstlerinnen – erfrischend, klug und wertvoll.
Pixx – Small Mercies
VÖ: 7. Juni 2019, 4AD
www.pixxmusic.com
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Pixx Tour:
17.06. Turmzimmer, Hamburg
18.06. Urban Spree, Berlin