With all my favorite colors, yes, sir
All my favorite colors, right on
My sisters and my brothers
See ’em like no other
All my favorite colors
It’s a good day (To be)
A good day for me (A good day for me)
A good day to see (A good day to see)
My favorite colors, colors
My sisters and my brothers (My sisters and my brothers)
They see ’em like no other (See ’em like no other)
All my favorite colors
(Black Pumas – Colors)
Ein Trommelwirbel, ein smoother Beat, sieben Sekunden vergehen und dann ist alles klar. Die Black Pumas sind ausgebrochen, um den Soul auszurufen und der neuen Zeit alten Glanz zu verleihen.
Produzent und Gitarrist Adrian Quesada, fasziniert vom 70er Soul und 90er Wu-Tang Clan, suchte lange Zeit eine Stimme für seine Songs, bis er sie fand: Eric Burton, ein Musiker von der Straße, mit einer Stimme von einer anderen Ära. Sie klingt wie weiches Vinyl auf digitalen Spuren. Man darf den Herrn Gott für diese Zusammenkunft danken, denn der Sound des Duos ist ein Geschenk. Er vereint die goldenen Zeiten des Souls mit modernen Songstrukturen. Dabei handelt es sich nicht um einen innovativen Genre-Mix, sondern um die liebevolle Befragung einer alten Musikrichtung. Die Black Pumas bringen den Soul ins Hier und Jetzt und man fragt sich: Warum eigentlich? Was kann uns Musik aus einer vergangenen Epoche erzählen? Der Soul, wie wir ihn heute verstehen, war immer politisch. Diese Stilrichtung ist laut Wikipedia – „eng verknüpft mit der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung und für Gleichberechtigung“ – und genau diesen Spirit, um nicht zu sagen Soul, braucht es wieder.
Das Wüten des orangenen Mannes lässt an dunkle Zeiten erinnern. Die Black Pumas ziehen den Soul zu Rate, suchen das Gefühl von damals, um sich an ihren Kampfgeist zu erinnern und um Seele zu zeigen. Im Song Campaigner sang Neil Young einst: „Even Richard Nixxon has got soul.“ Ob das auf den jetzigen Präsidenten zutrifft, sei dahingestellt. Die Zuhörer jedoch haben Soul und manch einem wird vielleicht bewusst: Gerade durch die Geschichte lässt sich „neuer“ Soul nicht einfach nur dahinspielen. Es wirkt immer der Klang und die Hoffnung von damals nach, die Amerika heutzutage vielleicht dringender braucht denn je.
Das Duo schenkt dem Soul durch zehn starke Songs neues Leben und ihrem Heimatland eine Erinnerung an alte Zeiten. Manch einer hätte sich bestimmt ein bisschen mehr Innovation gewünscht und das ist nachvollziehbar. Deswegen bekommt das Album Schönheitsabzug.
Black Pumas – Black Pumas
VÖ: 21. Juni 2019, PIAS
www.theblackpumas.com
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