Foto-© Joachim Gern
Wenn Du zu schwach für die Schule bist
Erst in der Nacht kommt Dir die Idee
Was es alles zu verändern gibt
Und was die anderen nicht sehen
(Die Höchste Eisenbahn – Rote Luftballons)
Aufgeschlossen sein. Die Welt verbessern. Meditieren und das Vertrauen an andere Menschen zurückgewinnen. Mit Ich glaub dir alles gibt Die Höchste Eisenbahn, ein Projekt des Berliner Deutschpop-Quartetts aus Francesco Wilking, Moritz Krämer, Felix Weigt und Max Schröder, ein Versprechen, was den meisten Menschen nicht mehr so leicht über die Lippen gehen dürfte. Das Album, das am 16. August erscheint, ist aber mehr als nur ein Versprechen.
Voller Hoffnung und Zuversicht beginnt der Opener Aufregend und neu mit „Hallo. Wie geht es dir? Ich wünsche dir Frieden, Gesundheit und Glück“, was eine Frau auf kantonesisch leise ins Mikro säuselt. Danach wird es klangvoll und dynamisch. Die Höchste Eisenbahn eben. So fahren sie zwischen Gegensätzen und Annäherungenweiter in alter Manier fort. In Kinder der Angst kreieren sie wieder ihre Schlupflöcher, um ein düsteres und ernstes Thema zwar anzusprechen, aber nicht damit anzuecken. Bemühungen werden zu Forderungen. Jeder kann alles sein. Oder eben nichts. Moritz Krämer und Francesco Wilking lassen in So siehst du nicht aus schließlich die Hüllen fallen und überzeugen mit einem gefühlvollen Duett. Der Titel Job klingt hingegen wieder sehr vertraut. Nach musikalischer Eisenbahnromantik, wie man sie von den Musikern kennt und liebt. Dabei gehen sie, wie in Rote Luftballons, immer mit sehr viel Respekt ans Werk und legen Alltägliches in den schönsten Melodien nieder.
Im letzten Drittel der 12 Stücke merkt man plötzlich einen Wandel. Elektronischer als sonst, nehmen 37,5° aber auch Überall, musikalisch mehr Platz ein. Hier merkt man den Wandel. Denn während die beiden vorherigen Platten noch selbst produziert wurden, holten sie sich dieses Mal den Produzenten Moses Schneider mit ins Boot, der den im Wendland eingespielten Songs, eine neue Note verleiht. Das Plattencover selbst ziert ein tanzendes, grüßendes Wesen, das der ghanaische Künstler Ataa Oko gezeichnet hat. Dieses bezeichnet die Band selbst als Chief und soll verkörpern, wie das Werk ihre Identität gestohlen haben soll. Dieser Chief ist zappelig wie die Musik auf der Platte selbst. Eingeschworenen Fans wird sicherlich nicht alles gefallen. Aufregend und neu, heißt nicht gleich stimmungsvoll und extatisch. Doch muss man Die Höchste Eisenbahn eines lassen: Glauben würden wir ihnen einfach alles.
Die Höchste Eisenbahn – Ich glaub dir alles
VÖ: 16. August 2019, Tapete
www.diehoechsteeisenbahn.de
www.facebook.com/diehoechsteeisenbahn
Die Höchste Eisenbahn live:
31.08. Musikschutzgebiet Festival, Homberg/Efze
01.09. Golden Leaves Festival, Darmstadt
18.10. Moritzhof, Magdeburg
19.10. Täubchenthal, Leipzig
20.10. Helgas Stadtpalast, Rostock
21.10. Gloria, Köln
24.10. Musikzentrum, Hannover
25.10. E-Werk, Erlangen
27.10. Technikum, München
29.10. Im Wizemann, Stuttgart
21.11. Festsaal Kreuzberg, Berlin
22.11. Festsaal Kreuzberg, Berlin – ausverkauft
23.11. Die Pumpe, Kiel
24.11. Docks, Hamburg
25.11. Bahnhof Langendeer, Bochum
27.11. Tante Ju, Dresden
01.12. Alte Mälzerei, Regensburg
02.12. Alte Feuerwache, Mannheim
04.12. Zoom, Frankfurt
05.12. Sputnikhalle, Münster
06.12. Merkender Hof, Trier
07.12. HSD, Erfurt