I know I’m made of clay that’s worn
Blighted by imperfect form
But I will trust the artist molding me.
I am creation, both haunted and holy
Made in glory
Even the depths of the night cannot blind me
When You guide me
Creature only.
Look inside my heart and find a perilous ravine
Carved within the beauty, the darkness in between
Standing in the balance of complete and incomplete
I identify the echo of what is and what will be.
(half•alive – creature)
Was zuerst als Experiment begann, hat sich mittlerweile zu einem zwölf Lieder langen Debütalbum mit dem Namen now, not yet entwickelt und alle Indie-Pop Fans freuen sich darüber tierisch. Die drei Kalifornier Josh Taylor (Gesang), Brett Kramer (Drums) und Tyler Johnson (Bass) erkannten wohl sehr schnell, dass die kleinen Kostproben, die sie 2016 in der Garage zusammenbastelten, eindeutig an die Öffentlichkeit geraten sollten. Also entstand half•alive, eine Band, die es schafft, den Geist der gegenwärtigen Musik in ihren Liedern wunderbar zusammenzufassen und zu erweitern.
Das vor positiver Energie sprudelnde Album beginnt mit ok ok? und so mit einem heftigen Rock-Intro. Ganz plötzlich wird es jedoch von einem schwebenden Beat abgelöst und die zarte, hohe Stimme von Josh Taylor setzt ein. Wie man im Laufe des Albums feststellen wird, setzt jetzt auch der charakteristische Chorus ein, der so gut wie jedem Lied Harmonie und klangliche Tiefe verleiht. Gegen Ende hauchen die drei dem Track nochmal eine ordentliche Portion Rock ein und lassen den Synthesizer erklingen. Schöner Anfang und schön geht es auch weiter. Die folgenden Lieder leben von ihren vielen Einzelbeats, die ineinander gewunden zu einem großen Ganzen werden. Hat man einen bestimmten Beat herausgepickt, wird er schon von einem Neuen abgelöst. Ob spielerische Synthesizer, treibende Drums, E-Gitarre oder einsame Vocals. Jeder Track hat ein neues Gesicht, das viele versteckte oder ganz offene Schönheiten aufweist. Still feel. ist der meistgehöre Track des Albums und hat mit seinen Dub-Elementen eindeutig Radiopotential. Hier und da schnellt die Stimme von Josh Taylor in unglaubliche Höhen, während der dumpfe, bassige Beat ungerührt weitergeht. Das persönliche Highlight der Band ist der abschließende und längste Track des Albums, creatures. Ein mitreißender Abschluss, der nochmals zeigt, was diese zwischen Indie-Pop und Rock schwebende Band aus Kalifornien so alles draufhat.
Wer die Stimme von Josh Taylor verehrt, auf positive Vibes, tiefgründige Lyrics und ganz allgemein auf Indie-Pop steht und gerade irgendwie nicht mehr so genau weiß, was er hören soll, sollte sofort alles fallen lassen und dieses Album anhören. Dankt uns später und genießt erstmal die zwölf abwechslungsreichen und harmonischen Tracks des Debütalbums now, not yet von half•alive.
half•alive – now, not yet
VÖ: 9. August 2019, RCA
www.halfalive.co
www.facebook.com/halfalivejoshtaylor