Foto-© Kii Arens
Lights on the town
Looking for a rise
Where we go search for thrills
Dressed to kill, popping pills
We’re out of our mind
‘Cause when we go out
I’d rather be inside
Where we can talk about
Laugh about, scream and shout
(Mini Mansions – Should Be Dancing)
Jeder kennt mindestens einen dieser Menschen, mit dem man gerne mal ein Bier trinken gehen würde, um dem eigenen Ansehen ein wenig mehr Glanz zu verleihen. Mit Mini Mansions bekommt man mit Michael Shuman, Bassist bei Queens of The Stone Age, Zach Dawes, sonst bei The Last Shadow Puppets und Tyler Parkford gleich ein ganzes Trio dieser Art von Mensch vorgesetzt. Ihr neues Studioalbum Guy Walks Into A Bar…, das am 26. Juli erschienen ist, klingt dem Namen nach zu urteilen, zwar erstmal wie der Beginn eines schlechten Witzes, doch das nun schon seit zehn Jahren bestehende Projekt zeichnet sich dieses Mal vor allem durch viel Liebe zum Detail aus.
Schon mit dem Opener You Should Be Dancing, einem Cover der Bee Gees, wird klar dass man als Pointe des großen Ganzen ein eher unkonventionelles und losgelöstes Konstrukt erwarten darf. Maßgeblich wurde der Song durch Synthie-Sounds und 80er-Charme geprägt, die vor allem die Handschrift Parkfords tragen. Aber auch dieses Mal, nachdem die Band in der Vergangenheit bereits mit Beach Boy Brian Wilson und Alex Turner von den Arctic Monkeys zusammenarbeitete, warten die Musiker ihre Platte mit einer Kollaboration auf: So überzeugt The Kills Frontfrau Alison Mosshart in einem Glam-Rock-Duett mit Frontmann Shumann in Hey Lover auf; eine realistische Konversation, wie man sie am Ende einer Beziehung, schon einige Male geführt haben könnte. Ein weiterer Song, der direkt bis in die tiefen einer jeden Ohrmuschel vordringt ist Forgot Your Name, der sich also Indie Fundstück ebenfalls direkt in die Herzen tanzt. Gummy Bear wird schließlich als treffliche Zusammenfassung, zumindest was Sound und Tempo betrifft, der neuen Platte gehandelt und überzeugt durch seinen elektronischen Einfluss. Unterstützt wurde das Trio bei der ganzen Platte von Shumans Queens Of The Stone Age-Kollegen Jon Theodore, der die Drums übernahm.
Dabei merkt man: Mini Mansions wissen was sie tun. Sie sind gut vernetzt und so sehr darauf bedacht, sich von ihren anderen Projekten abzugrenzen, das sich der Kreis (leider) immer wieder im direkten Vergleich mit ihnen schließt. Dabei wäre das gar nicht nötig. Was also wie ein schlechter Witz anfängt, entwickelt sich dann doch noch zu einer durchaus runden Kurzgeschichte, bei der man am Ende vor allem eines will: Mit den coolen Boys einfach mal in einer schäbigen Kneipe abhängen zu dürfen.
Mini Mansions – Guy Walks Into A Bar…
VÖ: 26. Juli 2019/ Caroline International
www.minimansionsmusic.com
www.facebook.com/MiniMansions
Mini Mansion live:
16.08. Blue Shell, Köln
19.08. Strom, München
20.08. Privatclub, Berlin