Thees Uhlmann stellt seine Band vor. Live und in Farbe. Gute alte Bekannte und schöne neue Gesichter. Bewegtbild. Videomaterial von den ersten Shows nach fünf Jahren Pause. Bewegend. Thees Uhlmann steht endlich wieder auf der Bühne. Und singt diesen einen Song, der uns seit Anfang August so packt und es schafft, zu beruhigen und aufzuwühlen. Gleichzeitig, klar.
Vier Wochen bis zum Albumrelease von Junkies und Scientologen. Komm, Wahrheit. Sonnenbrille runter! Wer zuerst blinzelt:
„Die B 73 verbindet das Mittelzentrum Cuxhaven mit der Metropolregion Hamburg. Die Überregionalstraße wird ihrer Verbindungsfunktion nicht gerecht. Sie ist nicht anbaufrei, bietet nur wenige ungesicherte Überholmöglichkeiten, ist unfallträchtig und weist eine geringe Reisegeschwindigkeit auf.“
(Quelle: www.bvwp-projekte.de)
Wollen wir über die Sache mit dem Highway und der Bundesstraße noch mal reden, bevor wir uns Thees Uhlmanns neuen Song im Vorfreudentaumel ausschnittweise auf die Unterarme tätowieren? Macht man das eigentlich noch mit dem Unterarm? Oder wieder Edding und Wände? Was für eine epische Zeile. Und was für ein wichtiger Teil Uhlmanns kunstvoll zerbrochener Erzählstruktur, deren Lücken man selbst auffüllen darf, soll, will. So viele Geschichten, so viele Gedanken. So viele Tränen, so viele Tage. So viele lyrische Instagram-Stories mit genau diesem Ausschnitt. Aber Fünf Jahre nicht gesungen beinhaltet eine möglicherweise noch viel epischere Zeile:
„Ein Stift und ein Zettel und der Rest ergibt sich.“
Thees Uhlmann
Bitte, lass das die Herangehensweise sein, die nicht nur der ersten Single, dem Video dazu (eine Kamera und eine Show, aber der Rest ergibt sich eben auch) sondern dem ganzen neuen Album zu Grunde liegt! Was wird da noch kommen! Ich gucke das Video nochmal.
Vier Wochen bis Albumrelease!! Schon bei diesem Vorboten-Song hat es nach so langer Zeit, nach zwei Alben und Sophia, beim Hören sofort gepasst. Ich denke nicht mehr: „MAN!! Warum bloß hast du Tomte aufgelöst, ok ja, von mir aus, der Song über Wien, der mit dem Öffentlichen Nahverkehr am Ende, der ist schon echt sophisticated, richtiger Albumtrack zum dranfesthalten, aber… Schreit den Namen meiner Mutter.“ Nein, ich denke: „Feng-Shui. Harmonie. Alles im Einklang. Danke, dass einer dieses Regal verrückt hat.“ Das geht doch nicht nur mir so. Leute! Thees Uhlmann ist doch irgendwo angekommen. Da macht irgendwas Sinn. Wir werden wieder deutsche Popmusik hören!