Foto-Credit ©Universal Music
Don’t tell me this is all for nothin’
I can only tell you one thing
On the nights you feel outnumbered
Baby, I’ll be out there somewhere
I see everything you can be
I see the beauty that you can’t see
On the nights you feel outnumbered
Baby, I’ll be out there somewhere
(Dermot Kennedy – Outnumbered)
Während man gerade noch den letzten Caipi schlürft und weiterhin, dank Klimaerwärmung, gegen die andauernde Wespenplage kämpft, lassen doch zumindest die herabfallenden Blätter, den bevorstehenden Herbst erahnen. Aber auch Dermot Kennedy legt mit seinem Debüt Without Fear eine bluesige Grundstimmung, passend zum Jahreszeitenwechsel, auf. Seine Karrier startete allerdings schon 2007 mit der Veröffentlichung seiner EP Doves and Ravens. Zwischen gewaltigen Hügeln, inmitten wilder Natur, spielte er sich auch schon damals in seiner Heimatstadt Rathcoole, in die Herzen seiner irischen Fans. Die kleine Ortschaft, angrenzend an Dublin, kann man bis heute in all seinen kontrastreichen Songs spüren. Und so beginnt die Platte mit der gefühlvollen Ballade An Evening I Will Not Forget, die begleitet vom Klavier, schon die handgemachten Skills des Singer-Songwriters offenlegt. Mit Power Over Me gelang ihm schließlich der Durchbruch. Voller Kraft bringt er gekonnt eingängige Lyrics mit zeitgenössischen Beats zusammen. Aber auch bei den What Have I Done und Lost wird die unsagbare Kraft deutlich, die sich in seiner Stimme, stets zwischen Licht und Dunkel, Glück und Leid, Stadt, Land, Fluss bewegt. Am deutlichsten werden diese Gegensätze aber in Moments Passes, ein Song den Kennedy in einer Phase seines Lebens verfasste, an dem Trauer und und Liebe zusammen auftraten. Ein absolutes Highlight der Platte findet sich in der Single Outnumbered, der sich zwische ruhigen Songwriter-Gitarren und aufwirbelnden HipHop-Beats ansiedelt und damit direkt in die Fußstapfen von Power Over Me tritt. Dabei wurde der Musiker in seinem Debüt wesentlich experimenteller und tauschte die damals akkustiklastigen Sessions, durch einen zunehmend elektronischen Sound.
Bei den ganzen Lobeshymnen fällt aber leider auf, dass der Musiker sich nicht unbedingt durch seine Einzigartigkeit auszeichnet. Sowohl die Geschichte des irischen Wolfjungen, der nun in die große, weite Welt hinaus trabt, als auch die Songs (liebe Grüße von James Bay an dieser Stelle), erinnern an schon Dagewesenes. Zu hoffen bleibt nun nur, dass er seine Down-To-Earth-Attitüde beibehält und nicht schon bald wieder in den Untiefen einer tristen Radio-Landschaft versiegt.
Dermot Kennedy – Without Fear
VÖ: 04. Oktober 2019/ Universal Music
www.dermotkennedy.com
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