KILLERMAN – Filmkritik

He doesn´t know anything. He got his head all busted up.

(Skunk – Killerman)

Nicht alles im Leben läuft immer nach Plan – die Erfahrung haben schon viele machen müssen. Manchmal ist etwas Spontanität nicht schlecht, in einem Drogen dealenden, mordenden Gangster-Milieu kann es jedoch sehr gefährlich werden. Regisseur Malik Bader versucht sich in seinem neuen Film etwas langatmig am klassischen New-York-Gangster-Genre. Zum Heimkino-Release haben wir uns Killerman noch einmal angesehen.

Das größte Problem des organisierten Drogenhandels ist die Verwaltung des Geldes – schon zu Beginn des Films erklärt das ein Zitat von US-Justizminister Dick Thornburg. Die Lösung ist Geldwäsche und dafür braucht es viele kleine Helferlein, die das Geld transportieren, eintauschen und dabei möglichst unauffällig sind. Einer von ihnen ist Mo (Liam Hemsworth) und gemeinsam mit seinem Partner Skunk (Emory Cohen) verwaltet er die Geldschäfte von Mafia-Boss Perico (Zlatko Buric), Skunks Onkel. Langsam haben die beiden keine Lust mehr nur die Handlanger zu sein und so planen sie einen großen Drogendeal ohne, dass Perico etwas ahnt. Alles scheint nach Plan zu laufen, bis auf einmal korrupte Polizisten den Deal unterbrechen und die beiden Kleinganoven Hals über Kopf fliehen müssen. Während der Verfolgungsjagd kommt es zu einem Unfall und Mo verliert sein Gedächtnis, was die eh schon angespannte Situation noch verschlimmert. Auf einmal wird für Mo ein altvertrauter, sicher geglaubter Ort zu einem Labyrinth aus Angst, Misstrauen und Verrat.

Der Film von Malik Bader ist ungefähr so kreativ wie sein Name. Es geht weder um Auftragsmörder noch hat „killen“ eine wichtige Bedeutung für den Film, das einzige was wirklich gekillt wurde, ist meine Aufmerksamkeit. Der Plot von Killerman ist so dünn, dass er vielleicht für ein zweitklassiges Videospiel gereicht hätte, aber nicht für knapp zwei Stunden Laufzeit. Schon bevor Mo seinen Unfall hat, fühlt es sich beim Schauen so an, als hätte sich Liam Hemsworth den Kopf gestoßen und bräuchte für alles etwas länger. Was eigentlich ein Action-Gangster-Film sein sollte, wird zu einem zähen Brei aus körnigem Filter, langatmigen One-Shots, wenig Dialog und noch weniger Spannung.

Killerman (USA 2019)
Regie: Malik Bader
Darsteller: Liam Hemsworth, Emory Cohen, Nickola Shreli, Diane Guerrero, Mike Moh, Suraj Sharma, Julia Vasi
Heimkino-VÖ: 13. Dezember 2019, Capelight Pictures

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Julius Tamm

Hat irgendwas mit Medien studiert, schaut gerne Filme und schreibt auch noch drüber. Autor bei bedroomdisco, FRIZZ Darmstadt, hr-iNFO Online und hessenschau Social Media.

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