Everybody do the no hope generation
The new hip sensation craze sweeping the nation
Gimme a bottle and a gun
And I’ll show you how it’s done
And if you look real close
You’ll see it’s all a joke
(Mura Masa – No Hope Generation)
Der Erfolg gab ihm Recht. Überzeugt hatte Grammy-Gewinner Alex Crossan, besser bekannt als Mura Masa, mit seinem selbstbetitelten Debüt 2017 vor allem durch seinen energetischen Mix aus Dubstep, HipHop, Trap, House und Pop. Und bis heute laufen Songs wie Love$ick und Firefly weltweit in allen erdenklichen Tanzlokalen in Dauerschleife und sorgen für einen garantierten Ohrwurm-Alarm. Am 17. Januar erscheint nun mit R.Y.C. (RAW YOUTH COLLAGE) der zweite Longplayer des 23-jährigen Briten, mit dem er versucht an den Erfolg anzuknüpfen.
So beginnt die Platte gleich mit dem Titelsong Raw Youth Collage, der sich sphärisch zwischen Synthies und Gitarrensound einfügt. Doch so mystisch wie dieser startet, bleibt es nicht. Gefolgt von No Hope Generation versucht Mura Masa mit Hilfe von slowthai auf die Probleme seiner Generation aufmerksam zu machen. Eher ein Hilfeschrei, als der nächste Partyhit. Auch der nächste Song, I Don’t Think I Can Do This Again, dem die amerikanische Singer-Songwriterin Clairo ihre Stimme leiht, versteckt eine dramatische Message und auch hier wurde nichts unversucht gelassen, möglichst häufig den Stimmenverzerrer unter die pulsierenden Rhythmen zu mischen. Auch mit Ellie Rowsell, der Sängerin von Wolf Alice, hat der britische Produzent sich im gemeinsamen Song Teenage Headache Dreams versucht. Der Song beschäftigt sich, untermalt von harten Beats, mit der Möglichkeit des Glücklichseins, auch wenn es bedeutet, die Realität zu verlassen.
Die 11 Stücke wirken allerdings insgesamt in ihrer Andeutung auf das Hier und Jetzt sehr nostalgisch. Die aufkommende Tristesse sorgt in regelmäßigen Abständen zur Vermutung einer leichten Selbstüberschätzung des Künstlers. Es ist wirklich nicht leicht jung zu sein, aber ganz so aussichtslos wie von Crossan beschrieben, muss es ja dann doch nicht sein. Vielleicht sollte er das nächste mal wieder mehr auf Pop, als auf den exzessiven Einsatz der Verzerrung von Gesang und Bass setzen. Das verflixte zweite Album eben. Auf die alten Hits kann man sich aber dennoch freuen, denn Mura Masa kommt bei seiner Tournee für drei Termine auch in Deutschland vorbei. Diese wird dann auch hoffentlich wieder ein wenig Freude in das Leben des Künstlers bringen.
Mura Masa – R.Y.C. (RAW YOUTH COLLAGE)
VÖ: 17. Januar 2020, Polydor
www.muramasa.me
www.facebook.com/MuramasaMusic
Mura Masa Tour:
05.03.20 TonHalle, München
07.03.20 Columbiahalle, Berlin
14.03.20 Edel-optics.de Arena, Hamburg