Federleicht, ohne jeglichen Schnickschnack und so ehrlich wie freudig funkelnde Kinderaugen tanzt sich ABUs neue Single Ordinary, die bei uns Premiere feiert, langsam heran. Eine Gitarre und seine Stimme, mehr braucht ABU nicht um uns mit vor die Tür runter an die Strasse zu nehmen, wo er seine Altlasten deponiert. Wieder einmal zeigt ABU dem Zeitgeist den Mittelfinger, denn er hat keine Lust auf weichgespülte Gleichschaltung und auf Hochglanz polierte Emotionen. Viel lieber schreibt er Songs mit einer Dringlichkeit, die weder vor defekten Mikrofonen, noch vor irgendwelchen Konventionen Halt macht, sondern Geschichten erzählt, die unter die Haut gehen.
Er selbst beschreibt die Geschichte zum Song wie folgt: „Für einmal versuche ich mich kurz zu fassen. Mein Name ist ABU und meine neue Single trägt den Namen ORDINARY, weil’s ein hundsgewöhnlicher Tag anfangs Herbst war, als ich in den Startlöchern für eine Probe stand…
Ich lümmelte so vor mich hin und trank den gefühlte dreiundzwanzigsten Kaffee, als mir diese Akkorde in die Hände fielen. Mir war klar, bevor die Schwerenöterinnen und aber auch Schwerenöter top motiviert zur Probe durch die Bunkertür meines ABULATORIUMs gestürmt kommen, muss ich diese paar Akkorde festhalten. Leicht panisch erfüllt, nahm ich das erst beste Mikrofon und versuchte dieses subatomarische Gefühl einzufangen. Jungfräulich spielte ich diese Melodie, inbrünstig mit allem was der Moment hergab, in dieses – so gestellte ich später fest – defekte Mikrofon. Während der Vorverstärker seine ewigen Jagdgründe anpeilte, tauchte ich kopfüber in diese Stimmung ein, welche die letzten Tage und Wochen, ja wahrscheinlich schon Monate, tief in mir vor sich hin geschimmelt sein mussten. Ja, die Dringlichkeit war viel zu gegenwärtig, um Rücksicht auf ein defektes Mikrofon, einen im Sterben liegenden Vorverstärker oder eines nicht inbrünstigen Feilen und Schleifen der eigenen Spieltechnik zu simulieren.
F*** it. Die Spielregeln waren ausser Kraft gesetzt. Hier und jetzt. Mit einem Koffeingehalt von mittlerweile sechsundzwanzig Lungos und einem Ruhepuls von ca. 160 begab ich mich in diese vor sich hin geschimmelte Geschichte. Mit Haut und Haar und Grossmutters Porzellan – I’m f**** all in. Aktueller wird’s nimmer!“