Foto-© Furmaan Ahmed
Sarah, you were five years old
When the ceiling fell from its walls
Do you remember your height on the walk?
You’d be taller now, further to fall
Sarah, is this where you were born
In this room, on the night of the storm?
Do you remember the thundering sound
And how you’d cry if I put you down?
How you’d cry if I put you down.
Sarah, I see you every day
And though I age, you stay the same
How I remember the joy in your eyes
That joy still in me, and keeps me alive
Oh, it keeps me alive
And it keeps you, oh, it keeps you alive.
(Douglas Dare – The Joy in Sarah´s Eyes)
Der bezaubernde, junge Brite Douglas Dare zeigt sich auf seinem neuen Album Milkteeth so verletzlich wie eh und je. Seine Werke sind persönlich und schmerzlich echt. Seine neueste Kreation scheint jedoch von einer neu gefundenen Stärke getrieben zu sein. Wie er in einem Interview erzählt, beginnt er langsam sein wahres Ich auszuleben und sich emotional von seiner eher dörflichen Familie loszusagen, ohne die Liebe zu ihnen zu verlieren. Die neue Energie des Albums wird durch ein von ihm neu kennen gelerntes Instrument vervollständigt. Die Autoharp, ein zartes Instrument, das man beinahe liebkosend zu spielen scheint gibt den Liedern einen fremdartigen und berührenden Touch.
Mit I Am Free beginnt das Album. Ein Klavier ertönt und die minimalistische Melodie verbindet sich mit seiner besonderen Stimme, bis ein sich heranschleichender Bass einsetzt. Seine Stimme scheint sich zu doppeln und trippeln bis eine berührende Intensität entsteht. Es folgt Red Arrows, ein an seine Mutter gerichtetes Lied mit A-capella Gesang. Das Lied besitzt Leichtigkeit und zeigt seine großartige, sanfte Stimme. Gegen Ende schlägt die Melodie in Moll um und klingt etwas schmerzhaft. Der Track Heavenly Bodies zeigt zum ersten Mal deutlich den Einsatz der Autoharp. Sie gibt dem Ganzen einen barocken Touch und seine leicht heiser anmutende Stimme geht in ein mystisches Zwiegespräch mit dem Instrument. Silly Games, das Lied, mit dem der Künstler uns den ersten Einblick in sein Album gab, ertönt. Das metallische Klingen der Saiten untermalt die Erzählungen Dares aus seiner Kindheit. Bittersüße Erinnerungen an Einsamkeit, Freundschaften, Streit und Missverständnisse. Im Hintergrund der Melodie ertönen stark angeschlagene Klaviertöne und in der Ferne eine Trompete.
Als nächstes setzte eine schwerfällige Melodie ein und der Track The Joy in Sahra’s Eyes beginnt. Dares Stimme ist mit einem leichten Hall unterlegt und Synthesizer geben einen minimalen Beitrag zur Melodie. Der Sehnsüchtige Track und das dazugehörige symbolische Musikvideo zeigt den Künstler am Margate Beach, ganz in der Nähe von dem Ort, an dem das ganze Album aufgenommen wurde. Douglas Dare erklärt dazu: “The open shoreline and cloudless blue sky provided us with a boundless space to play. It was important not only to express the childlike freedom but also the freedom to be feminine; in the beginning we see stiff and awkward poses tightly held in by a suit, then complete free expression celebrating queerness in a pink dress that reminds me of one I wore constantly as a child.” Diese feminine Ader, die er endlich auslebt, spiegelt sich nicht nur in der eleganten Inszenierung des Album-Covers wider, sondern im ganzen Album.
Ein bisschen Weltmusik artig ertönt der nächste Track Where Ever You Are und wenn noch stolze Trompeten ertönen würden, hätte man einen Beirut Hit. Diese Erscheinung vergeht nach einer Weile und Dares Stimme verzaubert mit seiner Flexibilität. Das Ende des Albums nimmt etwas an Tempo auf, bleibt jedoch seinem minimalistischen Stil treu.
Douglas Dare kann stolz auf sich sein und natürlich auch auf sein Album. Wir können nur empfehlen, seine musikalische Entwicklung nachzuempfinden und sich selbst ein Bild des Künstlers zu machen. Es ist Zeit, dass sich noch mehr bewundernde Augen- und Ohrenpaare auf ihn richten.
Douglas Dare – Milkeeth
VÖ: 21. Februar 2020, Erased Tapes
www.douglasdare.com
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