Foto-© Jennifer Medina
I have my doubts and
You have your fears and
We’ve been in love for over a year and
I don’t know why
I ever pushed you away
Guess I was afraid of losing you
Now I lost you just the same
And I’ve been replaying the words you say
They said it would be easier
It went days and days and days (Days)
Days and days and days
They said it would be easier
Went days and days
And days and days and days
(DRAMA – Days And Days)
Gegensätze ziehen sich einfach an und die Faszination für das Außergewöhnliche sorgt bei vielen Menschen geradezu für entzücken. Ob süß und sauer, bitter und salzig, ob Kaffee mit Salz, oder die Zusammenarbeit des Produzenten Na’el Shehade und der Sängerin Via Rosa – eine Wohltat für die Sinne.
Schon seit 2014 gibt es das Chicagoer Duo, die sich über einen gemeinsamen Freund kennenlernten. Als DRAMA brachten sie seit diesem Zeitpunkt ihre Leidenschaft zur Musik zum Ausdruck. Sie ließen sich gegenseitig völlige künstlerische Freiheit und kreierten gemeinsam, ohne die jeweils eigenständigen Persönlichkeiten zu vergessen. Rosa geboren in Austin und aufgewachsen in Kalifornien, stammt aus einer Hippie-Familie, die ihr Geld als Teil einer Reggae-Kombo verdienten und Shehade, ein Immigrant, der lange seinen Platz in der Gesellschaft Chicagos suchte, bis er schließlich zur Musik fand. Ihr gemeinsames Debüt Gallows, das 2016 erschien, umschließt diese künstlerische Freiheit und unterstreicht diese kulturellen Unterschiede der beiden Künstler.
Nach weiteren selbst veröffentlichten EPs, erschien am 14. Februar, nun endlich ihr zweites Album Dance Without Me! Hier soll jedoch weniger ein Augenmerk auf das Kulturelle, als auf persönliche Erfahrungen gelegt werden. Dies spürt man schon im Opener 7:04 AM, der sich hübsch verpackt, zwischen den fließenden Übergängen von R&B und tanzbaren Electronica, bewegt. Einen Mix zwischen dieser schillernder Selbstakzeptanz und der Verarbeitung vergangener Geschehnisse, wird auch im folgenden Stück Years deutlich. Getragen von nie enden wollenden Herzschmerz, verpackt in einer bittersüßen Tragödie.
Mit Hold On und Gimme Gimme unterstreichen die beiden ihre Dynamik miteinander, indem sie diese in einer zügigen Dance-Pop Gebilde präsentieren. Und auch ein Hauch 80er ist im Track Good For Nothing zu vernehmen. Ein absolutes Highlight der Platte findet sich allerdings mit Days and Days wieder, ein Song der sich wie eine sinnliche Zärtlichkeit, voller Begierde über das Gemüt legt.
Die beiden sind dabei ungewohnt ehrlich, bringen zusammen was augenscheinlich nicht zusammengehört. Lassen sich von gesellschaftlichen Konventionen nicht abschrecken, sondern vielmehr scheinen sie inspiriert, diese zielsicher zu durchbrechen. Ein absolut erfrischendes Werk, das so viel Gegensätzliches mitbringt und dennoch zusammengehört – wie das Salz im Kaffee.
DRAMA – Dance Without Me
VÖ: 14. Februar 2020, Ghostly
www.thedramaduo.com
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