So you keep running from one side to the other
Asking yourself where you would rather be
There are six months of summer and six months of winter
And you keep wishing for something in between
(Florian Ostertag – Can’t Say What You Want)
Schon lange kein Geheimtipp mehr und dennoch meist etwas unter dem Radar: Florian Ostertag darf man sicherlich zu den interessantesten Songwritern dieses Landes zählen. 10 Jahre nach seinem ersten, erscheint nun endlich sein zweites Studioalbum Flo And The Machine. In der schwäbischen Provinz zwischen Hügeln und Wiesen groß geworden, entwickelt er in seiner Jugend Interesse an der Musik und schafft es Lebenskünstler-like Musik zu seinem Projekt zu machen. Als Bandmitglied, u.a. bei Philipp Poisel oder Lena Meyer-Landrut, als Produzent und als Solo Künstler. Auch auf seinem jüngst erschienen Album wird einmal mehr deutlich, wieso er es trotz seiner zurückhaltenden und von der klassischen Vermarktung fernen Attitüde schafft, stets in den Köpfen der melancholischen Songwriter-Fans zu bleiben.
Wie schon auf dem Debutalbum The Constant Search und der Maria Sessions EP, klingt seine Musik so sehr handgemacht und nah, dass man sich wie ein kleiner Teil der Produktion fühlt. Mit den gedämpften Drums, den ungeschmückten Gitarren und der ungeschminkten Stimme kommt viel mehr Mensch rüber als bei cleanen und aufgeräumten Studioproduktionen. Ostertag, der als studierter Elektrotechniker allerlei Gerätschaften mit ins Studio und auf die Bühne bringt (nicht zuletzt sein gelegentlicher Bandersatz, das Tonband „The Machine“ aus dem Albumtitel), schafft es seine tüftlerische Kreativität in seinen Songs rüberzubringen. Ohne, dass sie ins experimentelle abdriften, haben Stücke wie Drifting oder One More Time With Feeling einen für das Genre ungewohnt kreativen Charakter. Minimalistisch instrumentiert aber trotzdem detailreich in ihrer Ausgestaltung. Ein bisschen erinnert das an den Sound von ClickClickDecker.
Auch lyrisch bleibt sich der Multiinstrumentalist treu. Melancholisch, traurig mit Ironie und Witz, wie in dem selbstverliebten All about me oder dem gesellschaftskritischen John Wayne („I am not John Wayne, I don’t have what it takes to be a man“). Besonders ist auch und das darf man nicht unterschätzen, dass man seine englischen Texte sehr gut versteht und deshalb gerne mitsingt. Schön ist auch die Abwechslung zwischen klassischen Songwriter Stücken mit Gitarre oder Piano wie Always Waiting und größer instrumentierten Rocksongs (sehr ungewöhnlich für Ostertag bisher, z.B. Invisible). All diese sehr authentischen, menschlichen und bodenständigen Attribute führen dazu, dass Ostertags Songs berühren, viel mehr als der Durchschnitts Songwriter Pop. Nicht verwunderlich ist daher auch, dass er immer wieder Songs für Filmproduktionen beisteuern darf. Flo And The Machine ist ein zeitloses Album, weil es pur ist und nicht mehr will als es kann. Einfachheit, Authentizität und dem Leben sehr nahestehende Texte tun auch nach zehn Jahren noch gut!
Florian Ostertag – Flo And The Machine
VÖ: 28. Februar 2020, AdP Records
www.florianostertag.de
www.facebook.com/florianostertagmusic
In Kooperation mit AdP Records verlosen wir zur Veröffentlichung des neuen Florian Ostertag Albums drei Mal die Vinyl zu Flo And The Machine – ihr wollt gewinnen? Dann schickt uns bis zum 10. März eine Mail mit dem Betreff “Flo And The Vinyl” und eurer Adresse an gewinnen@bedroomdisco.de und mit etwas Glück habt ihr bald schon Post von uns in eurem Briefkasten!