LITTLE DRAGON – New Me, Same Us


Foto © Ellen Edmar

Sadness sadness
Closing your world
You’re acting older
Cause I’m not your girl
Losing power rolling your eyes you gone sour surely with time

(Little Dragon – Sadness)

„Are You Feeling Sad?“, fragen sich weltweit gerade so einige Menschen. Zuhause gestrandet, hat man durch die anhaltende Pandemie, die Möglichkeit sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Für manch einen mag das ein Segen sein, wieder andere können sich nichts Schlimmeres vorstellen. Für dieses Gefühl haben Little Dragon mit der vorab veröffentlichten Single Are You Feeling Sad?, die mit der Grammy-nominierten kolumbianisch-amerikanischen Sängerin Kali Uchis entstand, nicht nur die Antwort, sondern einen ersten Vorgeschmack zu ihrem neuen Album New Me, Same Us, das dieser Tage erscheint, geliefert.

Damit leitet das schwedische Quartett allerdings nur kurz in die allgemeine Grundstimmung ein, ging es ihnen doch in erster Linie vielmehr darum, fokussierter und unbestreitbar gute Musikstücke zu produzieren. Die neue Platte ist vollständig selbst produziert und wurde in ihrer Heimat Göteborg in ihrem alten Studio aufgenommen. Dabei wollte sich Frontfrau Yukimi Nagano, mit den Multiinstrumentalisten Håkan Wirenstrand, Fredrik Wallin und Erik Bodin wieder an ihre Anfänge besinnen. Schlagzeug, Bass, Keyboards, Harfe, Gitarre und Stimme spielten dabei die treibende Kraft, die sich in ein Gewand aus glitzernden Pop hüllt. Spürbar wird dies im Song Rush, ein ehrlicher Track über eine verlorene Liebe. Doch auch das Besondere bleibt. Denn seit jeher steht die Band für das Neue und definieren seit ihrer Gründung vor 14 Jahren, diese Begrifflichkeit immer wieder neu. Sadness fügt sich in Water, ein Song bedingt den anderen, kann ohne ihn bestehen, doch hauchen sich auch gegenseitig Leben ein. Auch Where You Belong steht für Verlust und Tod und wird von New Fiction, dem zentralen Ort des Optimismusses, getragen. Dazu stehen sie, dafür werden sie gefeiert und liefern mit New Me, Same Us einen ganz persönlichen Einblick in ihr Leben. Ihr einzigartiger Stil schmiegt sich geschmeidig an R’n’B und Elektronik an und bietet den Lyrics um Abschied, Trauer, aber auch der Heiterkeit, die perfekte Klangwolke zum schwelgen und einfach auch mal traurig, oder wahlweise nostalgisch sein zu dürfen.

Und eigentlich sagt der Titel des Albums schon vieles voraus. Denn obwohl sich die schwedische Band in Besetzung und Stil treu bleibt, haben sie sich aus ihrer Komfortzone heraus gewagt, haben ihre eigenen Belange hinten angestellt und viel mehr als Kollektiv agiert. Wer nun mit ja, auf die die Frage „Are You Feeling Sad?“ antwortet liegt ganz richtig und ganz falsch. Denn alles ist erlaubt, solange man sich gut dabei fühlt und man sich und anderen den nötigen Raum gibt, Dinge neu zu entdecken und sich selbst neu zu entfalten.

Die geplanten Liveshows in Deutschland sind zwar aus gegebenem Anlass erstmal abgesagt worden, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und umso mehr Zeit bleibt, sich den 11 Songs der Platte ganz genüsslich hinzugeben.

Little Dragon – New Me, Same Us
VÖ: 27. März 2020, Ninja Tune
www.little-dragon.net
www.facebook.com/littledragonpage

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Susan

Susan wohnt in Hamburg und wollte früher hauptberuflich Groupie werden, bis ihr ein Exfreund einen Song auf Myspace widmete. Der hat bis heute 200 Klicks. Von ihr.

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