Foto-© Clare Gillen
I’m so happy I could cry
Happy I could cry
If you wanna cry too we’d go back
Oh no
If you wanna cry we’d go back
Oh, I think I wanna dance
(Porches – Do U Wanna)
Aaron Maine – besser bekannt unter seinem Alter-Ego Porches – hält seine täglichen Erfahrungen, Eindrücke und Momente gerne fest. Oft sind es Geräusche, aufgeschnappte Ideen oder Gefühlszustände, die die Aufmerksamkeit des in New York lebenden Musikers gewinnen und im nächsten Schritt genauer erforscht werden. So werden wie in einem Tagebuch Fragmente aus Erinnerungen und Sounds gesammelt – über die Jahre entstand so ein kreatives Archiv um das musikalische Projekt Porches, auf die Maine rückblickend zugreift, um Songs zu vollenden, oder überhaupt erst zum Leben zu erwecken. Es muss zunächst nur der richtige Moment abgewartet werden. So hat sich nun für sein neues Album Ricky Music der perfekte Zeitpunkt gefunden – die insgesamt elf neuen Stücke erscheinen zwei Jahre nach dem Vorgängeralbum The House.
Blickt Maine auf die von ihm gesammelten Emotionen, so wird er sich schnell der weitgefächerten Eigenschaften dieser bewusst. “Like any other type of diary, when you open up an old one you can feel all sorts of things: proud, ashamed, excited, mortified, humbled, out of your mind, smart, idiotic. I feel all of these things about Porches.” Die Songs des Musikers entspringen also ganz unterschiedlichen Stimmungen und Gedankengängen. Doch ist es Maine dabei immer besonders wichtig, tiefgründig in sein eigenes Unterbewusstsein einzutauchen – findet er dort doch oftmals wunderschöne und zugleich außergewöhnliche Dinge. So wird mit Do U Wanna der Blick des Musikers auf sich selbst sogar besonders prüfend. “Do U Wanna is a song about looking at yourself and realising the disparity between how you’d like to act and how you actually act. The fun you vs. the isolated you. I feel like with the refrain I’m almost taunting myself to get up and do something.” Die Produktion des Songs entfaltet dabei die für Porches typischen Elemente aus Drum-Machine und schwebenden Synthies, während Maines offenherzig und sanft singt: “I’m so happy I could cry/ Happy I could cry/ If you wanna cry too we’d go back”
Ricky Music wurde im Zeitraum von Dezember 2017 bis zum Frühling 2019 geschrieben und aufgenommen – zum größten Teil in Maines New Yorker Apartment aber auch in Chicago, Los Angeles und verschiedenen Städten während der Musiker in Europa tourte. Auf den neuen Songs ist Maines besondere Experimentierfreude in Sachen Produktiontechnik und Sound direkt spühr- und hörbar. So lud der Musiker unter anderen mit Mitski (auf Madonna zu hören) und Blood Oranges Dev Hynes Freunde zur Kollaboration ein. Letzterer ist mit Backingvocals auf dem federleicht verträumten rangerover zu hören – ein funkelnder Synthpop-Track voller erfrischender Details.
Maine lädt mit Ricky Music den Hörer ein, ihn auf seiner Reise zu tief sitzenden Erinnerungen zu begleiten, um sich dabei von der zugehörigen musikalischen Resonanz überraschen zu lassen – von Freude und Schönheit über Trauer hinzu Zweifel ist hier alles dabei. “My aim is to swim to the bottom of myself and find the most beautiful and strange things I can offer. Porches is my love affair with music and my love affair with the world. Music keeps me alive and I hope these songs can serve the people that listen to them as well.”
Porches – Ricky Music
VÖ: 13. März 2020, Domino Records
www.porchesmusic.com
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